Es war wieder ein Rennen, als die Fahrer der MotoGP in Estoril um WM-Punkte fuhren. Keiner fuhr vorne einsam auf und davon, sondern es wurde gekämpft und das gleich zu dritt. Die MotoGP fand in Portugal wieder zu jener Show zurück, die man nach den vergangenen Rennen verloren glaubte. Dass dabei auch Valentino Rossi wieder ganz oben auf das Podest klettern konnte, war dabei fast nebensächlich, auch wenn Rossi und seine Fans lange auf den Sieg hatten warten mussten. Dahinter kletterten noch Dani Pedrosa und Casey Stoner auf das Podest.

Dani Pedrosa kämpfte hart gegen Valentino Rossi, Foto: Honda
Dani Pedrosa kämpfte hart gegen Valentino Rossi, Foto: Honda

Der Kampf begann gleich nach dem Start, bei dem Rossi traditionell etwas zurückfiel und Stoner vor Pedrosa die Führung übernahm. Doch Rossi fackelte diesmal nicht lange, machte in der dritten Runde ein schönes Manöver innen an Hayden vorbei und setzte den beiden vorne nach. Dort machte Pedrosa etwas, das man lange nicht für möglich gehalten hatte: er überholte Stoner auf der Start-Ziel-Geraden und ging in Führung. Bald darauf schaffte das auch noch Rossi, womit er zeigte, dass auch der neue Yamaha Motor etwas mehr Kraft hat.

Das Rennen war damit aber noch lange nicht gelaufen; es war noch nicht einmal Halbzeit. Stoner fuhr hinter den beiden mit und Hayden kam auch schön langsam näher. Vorne überholte Rossi unter dem großen Jubel der Fans zunächst Pedrosa, bevor der Spanier wenig später wieder zurückschlug. Rossi und Pedrosa begannen einen spannenden Schlagabtausch, in dessen Verlauf sie sich immer mehr von ihren Verfolgern absetzten. Es entstanden zwei Zweikämpfe um das Podest: vorne Rossi gegen Pedrosa, dahinter Stoner gegen Hayden.

Casey Stoner blieb diesmal nur Platz drei, Foto: Ducati
Casey Stoner blieb diesmal nur Platz drei, Foto: Ducati

Der Kampf um Platz drei war bald entschieden, denn Hayden konnte rund acht Runden vor Schluss nicht mehr mit Stoner mithalten. Damit war der Australier alleine und fuhr sogar ein wenig schneller als die beiden Piloten vor sich. Je ein Fehler von Pedrosa und Rossi reichten und Stoner war beinahe wieder dran. Aber nur beinahe. Denn vor ihm konnten die beiden nach wie vor nur gegeneinander fahren. Die letzten Runden begannen. Ein erster Versuch von Rossi am Ende der Start-Ziel misslang, da er die Kurve nicht erwischte. Doch der zweite Versuch Mitte derselben Runde gelang innen durch.

So ging es in die letzte Runde und da ließ Rossi nichts mehr anbrennen. Er hielt Pedrosa auf Distanz und holte sich seinen vierten Saisonsieg. Pedrosa kam auf Platz zwei und Casey Stoner wurde Dritter. Hinter Nicky Hayden gab es noch ein interessantes Duell um Platz fünf, das Marco Melandri nach hartem Kampf gegen John Hopkins für sich entschied.

Auch jenseits der Top Sechs ging es ordentlich zur Sache. Vor allem Toni Elias sorgte für einige Highlights, während er gegen Alex Barros, Loris Capirossi und Chris Vermeulen um Platz neun kämpfte. Am Ende der Start-Ziel-Geraden ließ er den Hinterreifen beim Anbremsen mehr als nur einmal driften, als müsse er nur eine Runde halten. Damit gelang es ihm, sich vorne zu halten und schließlich setzte er sich vor Capirossi für Platz acht durch. Carlos Checa fuhr davor auf Platz sieben. Pech hatte Makoto Tamada, da er auf Platz acht liegend stürzte.

Toni Elias driftete am schönsten, Foto: Honda
Toni Elias driftete am schönsten, Foto: Honda

Doch auch andere hatten einen unglücklichen Nachmittag. Randy de Puniet stürzte nicht, aber ihm platzte der Motor ebenso wie Alex Barros. Alex Hofmann musste das Rennen bereits aus der Box starten und dort beendete er es auch nach elf Runden. Kurtis Roberts gab dort schon nach zwei Runden auf. Sylvain Guintoli beendete sein Rennen ebenfalls an der Box.

In der Weltmeisterschaft ist trotz des Sieges von Rossi die Situation klar. Stoner führt nun mit 76 Punkten vor Rossi und Dani Pedrosa fehlen 99 Punkte auf den WM-Führenden, womit er theoretisch auch noch Weltmeister werden könnte. Den beiden Suzuki-Piloten sind die Top Drei etwas enteilt. John Hopkins liegt nun 38 Punkte hinter Pedrosa und Chris Vermeulen fehlen 41 auf Platz drei.