Das MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring verlief völlig anders, als man das vorher annehmen konnte. Es gab keinen engen Kampf um den Sieg, schon gar nicht zwischen Valentino Rossi und Casey Stoner und das Feld war recht weit auseinander gezogen. Es war genau das Gegenteil von dem, was man nach den Trainings erwarten konnte - abgesehen von ein paar Ausnahmen. An der Spitze des Ganzen stand Dani Pedrosa, der dem Rest des Feldes vom Start weg keine Chance ließ und einsam und alleine vor den 101.000 Zuschauern zum ersten Honda-Sieg in diesem Jahr fuhr.

Dahinter erwischten Casey Stoner Reifenprobleme, während er einem sicheren zweiten Platz entgegen eilen wollte. So konnte noch Loris Capirossi zum ihm aufschließen und auch an ihm vorbeigehen. Auch Nicky Hayden und Colin Edwards konnten noch am WM-Führenden vorbei gehen - nur Marco Melandri fiel hinter Stoner zurück. Damit betrieben sie so etwas wie Schadensbegrenzung für Valentino Rossi. Denn der Italiener war in der zweiten Hälfte des Rennens nicht mehr dabei. Nach einem schlechten Start musste sich der Italiener nach vorne arbeiten und hing dabei lange hinter Randy de Puniet fest. Als er schließlich zum Überholen ansetzte, rutschte Rossi das Vorderrad weg und sein Rennen endete im Kiesbett.

Aufgrund der Probleme von Stoner und der Abwesenheit von Rossi sorgte Nicky Hayden für ein Highlight. Der regierende Weltmeister arbeitete sich von Startplatz 14 bis auf Platz drei nach vorne und konnte damit nach Assen gleich ein zweites Mal auf das Podest fahren. Hinter Pedrosa, Capirossi und Hayden landete Colin Edwards auf Rang vier und vertrat damit seinen Teamkollegen im Spitzenfeld. Casey Stoner erreichte das Ziel noch als Fünfter vor Marco Melandri und John Hopkins. Dahinter spielte sich bei Kawasaki Eigenartiges ab. Anthony West konnte zunächst Randy de Puniet überholen, doch der Franzose gab dann eine Runde vor Schluss das Rennen ganz auf.

Für Alex Hofmann endete das Heimrennen halbwegs versöhnlich. Der Deutsche kam als Neunter ins Ziel und erreichte damit die von ihm angepeilten Top Ten. Zu Hilfe kamen ihm dabei aber einige Stürze und auch eine Strafe. So musste Chris Vermeulen nach einem Frühstart eine Durchfahrtsstrafe ableisten. Zu den Sturzopfern neben Valentino Rossi gehörten Carlo Checa, der noch als 15. ins Ziel kam, Sylvain Guintoli und auch Alex Barros. Shinya Nakano beendete seinen Arbeitstag vorzeitig in der Box. Wie schwierig das Rennen für die Reifen war, konnte man an Makoto Tamada sehen. Der Japaner musste nach sieben Runden zum Reifenwechseln kommen.

In der Weltmeisterschaft ändert sich nach dem Rennen nur relativ wenig. Casey Stoner ist Valentino Rossi nun mit 32 Punkten Vorsprung enteilt. Dani Pedrosa ist nach wie vor Dritter und ihm fehlen nun 52 Punkte auf die Spitze. John Hopkins ist bereits weit abgeschlagen auf Rang vier. Der Amerikaner liegt 93 Punkte von Stoner entfernt.