Harald Barthol war direkt nach dem Zieleinlauf aus dem Häuschen und Hiroshi Aoyama und Mika Kallio sowieso. KTM war auf dem Sachsenring ein Doppelsieg gelungen, nachdem der Beginn der Saison nicht einfach gewesen war. "Es ist beinahe ein Jahr seit meinem letzten Sieg her", sagte Aoyama in Erinnerung an seinen Heimsieg in Motegi im vergangenen September, "ich freue mich sehr. Es war so schwer. Ich hatte eine Verletzung und die Saison war schwierig. Seit Donington Park sind wir aber wieder zurück und die Maschine läuft besser."

Doch das machte das Wochenende auch nicht unbedingt einfacher für ihn, denn im Qualifying hatte es für ihn nur zu Platz sechs gereicht. "Das war nicht ideal und hätte besser sein können. Ich habe im Rennen den härtesten Reifen gewählt, den wir zur Verfügung haben und der hat sehr gut funktioniert", erzählte der Japaner. So konnte er am Schluss noch einigermaßen angreifen, während die Konkurrenz auf den mittleren Reifen immer mehr ins Rutschen geriet. "Danke an das Team", meinte er dann.

Mit Mika Kallios Platz zwei war KTM mehr zufrieden als der Finne selbst. "Ich dachte, ich könnte gewinnen. Es war sehr knapp", sagte er. So lief es für den Polesetter zunächst gut und auch die Reifen liefen einigermaßen, auch wenn sie nach rund zehn Runden etwas abbauten. Doch dann kam Hector Barbera und seine Manöver in Kurve eins. "Barbera hat mich ein paar Mal gestört und ich habe dabei ein paar Sekunden verloren. Die musste ich wieder zurückholen. In den letzten Runden konnte ich aber wieder aufschließen und Zweiter werden. Das war ganz gut", berichtete der Finne.

Weniger gut war das für Alex de Angelis, der nach seinem dritten Platz zwar alleine auf dem zweiten Rang in der WM liegt, aber in der letzten Runde zwei Positionen verlor. "Das war enttäuschend. Es war aber nicht nur schlecht. Ich bin Dritter geworden und KTM hat mich heute besiegt. In der letzten Kurve war es schwierig, weil alle andere Linien gefahren sind", meinte der San Marineser. Ein wenig Ärger war aber doch dabei, denn mit dem Sieg hätte er dem etwas schwächelnden Jorge Lorenzo in der WM bis auf elf Punkte nahe kommen können. "Lorenzo war an diesem Wochenende schlagbar, das ist schade. Jetzt muss ich einfach weiter konstant Punkte holen", erklärte de Angelis.