Es war ein interessanter Kampf, den die Zuschauer in der 250er-Klasse auf dem Sachsenring zu sehen bekamen bis Hiroshi Aoyama über den Sieg jubeln durfte. Denn während Alex de Angelis die meiste Zeit des Rennens rund eine Sekunde vor einer Verfolgergruppe fuhr, ging es dahinter so richtig zur Sache. Der größte Unruhefaktor in der Gruppe aus fünf Fahrern war Hector Barbera, der sich wieder und wieder in Kurve eins innen hinein bremsen wollte und dadurch regelmäßig den Scheitelpunpt verpasste. Mehr als einmal entgingen andere Piloten dabei nur knapp einem Sturz.

Doch mit Fortdauer des Rennens,wurde Barbera nach hinten durchgereicht und es wurde mit vernünftigen Mitteln gekämpft. Da mehr Ruhe in der Gruppe einkehrte, konnte Hiroshi Aoyama schließlich auch zu de Angelis aufschließen und dem Mann aus San Marino ordentlich Druck machen. Dahinter stritten sich Andrea Dovizioso, Mika Kallio und Jorge Lorenzo um Platz drei. Dort setzte sich Mika Kallio dank der Wahl der harten Reifen durch, während seine Konkurrenten nur die mittleren aufgezogen hatten und am Rennende etwas mehr kämpfen mussten.

Damit war aber noch nicht Schluss, denn mit Riesenschritten machte sich der Finne auf den Weg nach vorne. Dort konnte Hiroshi Aoyama seine harten Reifen ebenfalls voll ausnutzen und in der letzten Runde die Führung übernehmen. Und auch Kallio schaffte es in der letzten Kurve noch auf Platz zwei. Denn de Angelis (auf mittleren Reifen) wurde nach außen getragen und der KTM-Pilot schlupfte innen durch zu Platz zwei. Hinter de Angelis wurde Jorge Lorenzo vor Andrea Dovizioso noch Vierter und konnte damit seine WM-Führung gut konservieren.

Hector Barbera musste sich am Ende trotz harter Manöver nur mit Rang sechs zufrieden geben, da ihn die Reifen im Stich ließen. Thomas Lüthi kam als Neunter ins Ziel und holte wieder gute Punkte. Auch Dirk Heidolf durfte sich als 13. über drei WM-Zähler freuen. In einem Ausfallreichen Rennen sahen die beiden Wildcard-Piloten Joshua Sommer und Thomas Walther leider nicht das Ziel. Der skurrilste Ausfall war aber jener von Julian Simon, dem ein zu überholender Pilot in die Fahrlinie kam, weswegen sich der Spanier ins Kiesbett verabschiedete. Danach war Simon außer sich und ließ seinem Ärger freien Lauf.

In der Weltmeisterschaft liegt Jorge Lorenzo nun 20 Punkte vor Alex de Angelis und Andrea Dovizioso, der 25 Zähler zurück liegt. Alvaro Bautista, der auch eines der Sturzopfer war, hat bereits 75 Punkte Rückstand auf die Spitze. Wie bei den 125ern ist jetzt fünf Wochen Pause für die 250er, bevor es in Brünn mit dem nächsten Rennen weitergeht.

Das Ergebnis des 250cc-Rennens

1. Hiroshi Aoyama KTM 41:16.191
2. Mika Kallio KTM + 0.119
3. Alex de Angelis Aprilia + 0.274
4. Jorge Lorenzo Aprilia + 0.579
5. Andrea Dovizioso Honda + 1.296
6. Hector Barbera Aprilia + 11.851
7. Marco Simoncelli Gilera + 17.308
8. Yuki Takahashi Honda + 22.309
9. Thomas Lüthi Aprilia + 28.858
10. R.Locatelli Gilera + 35.983
11. Aleix Espargaro Aprilia + 37.377
12. Shuhei Aoyama Honda + 42.211
13. Dirk Heidolf Aprilia + 51.095
14. Alex Baldolini Aprilia + 53.416
15. Jules Cluzel Aprilia + 55.996
16. Taro Sekiguchi Aprilia + 56.105
17. Alvaro Bautista Aprilia +1:07.435
18. Fabrizio Lai Aprilia +1:09.728
19. R.Wilairot Honda +1:17.640

Ausgeschieden

Karel Abraham Aprilia
Thomas Walther Honda
Eugene Laverty Honda
Julian Simon Honda
Imre Toth Aprilia
Dan Linfoot Aprilia
Alvaro Molina Aprilia
Joshua Sommer Honda
Efren Vazquez Aprilia