Die Erlaubnis der Rennleitung, Jorge Lorenzo nach seinem missglückten Qualifying ebenso wie einige andere am Rennen der 250er in Mugello teilnehmen zu lassen, ist nicht bei allen Fahrern auf Verständnis gestoßen. Denn Lorenzo hatte es versäumt, in den ersten trockenen Minuten der Session eine schnelle Zeit zu fahren. Als es dann zu regnen begann, scheiterte er an der 107-Prozent-Hürde. Vor allem Lorenzos direkte Konkurrenten waren etwas ungehalten. "Lorenzo hat sich nicht qualifiziert. Die Regeln sind die Regeln und sie sollten respektiert werden, aber im Motorradsport gibt es immer einen Weg, damit diese Leute starten können", sagte Andrea Dovizioso, der bereits einige Punkte auf Lorenzo in der WM verloren hat.

Auch Alvaro Bautista konnte die Entscheidung nicht ganz verstehen. "Die Bedingungen waren für alle die gleichen. Wir haben es riskiert, eine gute Zeit zu fahren, aber einige haben es nicht riskiert", sagte der Spanier. Denn zu Beginn der Session regnete es zwar nicht, die Strecke war aber auch nicht ganz trocken, weswegen durchaus noch ein Risiko bestand. Lorenzo hatte es da vorgezogen, noch etwas zu warten - eine Fehlentscheidung. Bautista meinte weiter: "Ich denke, diese Regel gilt für alle. Man muss da alle gleich behandeln. Regeln sind Regeln. Wenn du nicht die Zeit hast, um dich zu qualifizieren, dann ist das dein Problem."

Allerdings war es nicht das erste Mal, dass die Rennleitung eine Ausnahme gemacht hat, nachdem das Wetter im Qualifying etwas verrückt gespielt hat. Jorge Lorenzo selbst hatte natürlich auch seine Meinung: "Wenn sie die Regel genau ausgelegt hätten, dann wäre ich aus dem Rennen ausgeschlossen worden, aber das Hauptkonzept der Regel ist so, dass man in der Praxis jene Fahrer aus den Rennen halten will, die nicht unter einer gewissen Rundenzeit fahren können." Doch im der Regen war er dann Zweitschnellster und im Trockenen am Vormittag Dritter. "Deswegen würde ich es nicht verstehen, wenn meine Kontrahenten die Entscheidung der Renndirektion kritisieren."

Für seinen Fehler im Qualifying darf Lorenzo nun zumindest mit Startplatz 20 bezahlen. "In dieser Position war ich seit meinen Tagen in den 125ern nicht mehr. Das wird wie auf der Playstation. Dort kann man oft gewinnen", meinte Lorenzo. Er freut sich jedenfalls bereits auf den Spaß und dass er zeigen kann, was er wirklich drauf hat. "Ich habe 32 Punkte Vorsprung und das beruhigt mich, auch wenn ich weiß, dass es sehr schwer wird, auf das Podest zu kommen."