Ausgerechnet bei seinem Heimrennen in Le Mans hatte Olivier Jacque aussetzen müssen, doch in Mugello ist der Franzose wieder für Kawasaki mit dabei. "Es war sehr schwer für mich, Le Mans, mein Heimrennen, wegen meines verletzten Armes auszulassen. Es war aber physisch unmöglich, daran teilzunehmen", erzählt Jacque. Aber im Fernsehen hat er sich das Regenrennen dann doch zu Gemüte geführt und insgeheim noch etwas mehr gelitten, da Jacque als Regenspezialist gilt. "Es hat mir auch für Randy leid getan, da er eine gute Chance auf ein gutes Resultat hatte", meint er weiters.

Doch nun ist die Zeit des Zuschauens für Jacque vorbei und er geht gut vorbereitet in das kommende Rennwochenende. "Der Arzt hat vorige Woche die Nähte aus meinem Arm entfernt und seitdem habe ich hart gearbeitet und ein intensives Physiotherapie-Programm durchgezogen. Ich habe die Kraft in meinem Arm wieder zurück und auch wenn er noch immer etwas steif ist, so kann ich ihn beinahe komplett ausstrecken." Aus diesem Grund ist Jacque auch davon überzeugt, ein MotoGP-Motorrad auf hohem Niveau steuern zu können. Mugello wird aber eine große Herausforderung für ihn darstellen, denn die Strecke ist physisch anstrengend. Dennoch freut er sich auf das Rennen in der Toskana. "Mugello ist einer meiner Lieblingsstrecken. Der Ort ist traumhaft, die Atmosphäre ist eine der besten. Hohe Geschwindigkeit, lange Kurven, bergauf und bergab…", beschreibt er den Kurs.

Auch Randy de Puniet kommt nach einer Verletzung nach Italien. Denn bei seinem Sturz im Regen von Le Mans hatte er sich die rechte Schulter angeschlagen, weswegen er bei den Testfahrten nicht das volle Programm absolvieren konnte. "Dank der Ärzte und der Physiotherapie, die ich seitdem hatte, bin ich beinahe völlig fit. Ich werde die Situation am Freitag, wenn ich auf die Maschine steige, genau analysieren. Ich hoffe aber, dass es keine Probleme beim Fahren gibt", sagt er. Auch de Puniet freut sich auf das Ereignis Mugello, da er die Atmosphäre dort ebenso genießt wie sein Teamkollege. "Man kann die Unterstützung der Fans spüren und die Strecke ist eine der aufregendsten."

Randy de Puniet hatte sich in Le Mans die rechte Schulter verletzt, Foto: Kawasaki
Randy de Puniet hatte sich in Le Mans die rechte Schulter verletzt, Foto: Kawasaki

Was ihn zuversichtlich macht, ist der zusätzliche Top Speed, den die Kawasaki mittlerweile hat. Im Vorjahr hatte der noch gefehlt und auf der langen Start-Ziel-Geraden hatte das Team deswegen kaum eine Chance. "Die Bremsstabilität ist auch wichtig, vor allem nach der schnellen Geraden. Für die Reifen ist die Strecke nicht so kritisch, auch wenn wir sie in Le Mans nicht voll testen konnten", erklärt de Puniet. Viel Arbeit sieht er am Wochenende dennoch auf sich zukommen, denn auch das Setup findet sich nicht von alleine. Die Ziele für das Rennen sind aber klar: er will unter die Top Acht, aber besser sein als in Istanbul und China, wo er genau auf dem achten Platz gelandet war.