Es könnte eng werden in Mugello, was die Gunst der heimischen Fans betrifft. Denn Valentino Rossi hat ein Heimrennen, ebenso wie Marco Melandri, Pramac, Hauptsponsor des D'Antin-Rennstalls auch und für Ducati, sowie Loris Capirossi ist die Strecke in der Toskana auch die wahre Heimat - und, und, und. Was also tun? Sich einfach auf ein Wochenende voller Fanliebe freuen, scheint der richtige Weg zu sein und so wird es auch beim Ducati-Werksteam gehandhabt. Doch nicht nur die Fans sind zusätzlicher Ansporn, sondern auch das Streckenlayout, das für die Ducati wie gemacht ist. "Mugello scheint unserer Maschine zu liegen und es ist auch eine von Loris' Lieblingsstrecken, wo er immer stark war", meint etwa Filippo Preziosi, der Direktor von Ducati Corse.

Davon profitiert natürlich auch Casey Stoner, denn von seinem Teamkollegen konnte er sich einige Tipps abholen. Doch Stoner hat auch selbst schon gute Erfahrungen in Italien gesammelt. "Mugello ist eine meiner Lieblingsstrecken", sagt er, "wir hatten dort recht gute Ergebnisse, inklusive meiner ersten Pole Position überhaupt und bei den 125ern war ich dort auf dem Podium." Natürlich ist auch ihm die lange Gerade nicht verborgen geblieben, ebenso wenig wie die schnellen Kurven, die der Ducati liegen sollten. "Es wäre schön, hier zu gewinnen, aber es wird schwer, Loris und die anderen Italiener zu schlagen. Wenn wir aber schnell genug sind, die Maschine und die Reifen gut funktionieren und wir gute Einstellungen finden, dann werden wir mitmischen."

Als besonders wichtig erachtet Stoner, dass die Maschine so abgestimmt ist, dass sie bei hoher Geschwindigkeit gut die Richtung ändern kann. "Man braucht ein auf den Punkt genaues Bike, denn man muss die richtigen Punkte zur richtigen Zeit erwischen. Wenn man das nicht schafft, dann verliert man viel Zeit und das macht die Strecke so schwierig", erklärt der Australier. Auch Loris Capirossi hofft, in Mugello wieder das Gefühl für sein Arbeitsgerät zu finden, denn bislang trat er auf der 800er etwas neben der Spur. "Ducati und ich arbeiten eng zusammen, um die Maschine neu abzustimmen, damit sie auf meinen Stil passt. Denn ich will wieder an die Spitze kommen und vorne mitkämpfen", sagt er.

Loris Capirossi will in Mugello endlich wieder vorne mitmischen, Foto: Ducati
Loris Capirossi will in Mugello endlich wieder vorne mitmischen, Foto: Ducati

Dass er gerade jetzt darauf drängt, wundert wenig, denn schließlich ist er einer von denen, die nachhause kommen. "Mugello ist mein Heimrennen und das von Ducati, also ist es für uns alle ein großes Wochenende. Tatsächlich ist es ein großer Event für alle italienischen Fahrer. Voriges Jahr hatten Valentino und ich einen großartigen Kampf um den Sieg. Das Publikum in Mugello ist sehr enthusiastisch, es gibt immer eine tolle Atmosphäre", erzählt Capirossi. Mischt man dann noch seine Begeisterung für die Strecke an sich dazu, dann wird klar, dass er an diesem Wochenende alles tun will, nur nicht hinterher fahren.