Es war der 23. Juli 2005 in Donington. Damals durfte sich Valentino Rossi zuletzt über die Bestzeit im Qualifikationstraining freuen. Das Rennen hat der Italiener dann auch gewonnen. Da man den Ereignissen aber bekanntlich nicht vorausgreifen soll, sei einfach gesagt, dass Rossi sich in Katalonien mit seiner Pole Position eine gute Ausgangsposition für den Sonntag geschaffen hat. Zudem darf man nicht außer Acht lassen, dass im Qualifying insgesamt 14 Fahrer innerhalb von einer Sekunde waren. Rossi selbst war das aber direkt nach seiner Bestzeit ziemlich egal.

"Ich bin wirklich, wirklich glücklich – es ist eine große Genugtuung, nach so einer langen Zeit wieder auf Pole zu sein", sagte der regierende Weltmeister. Sein Dank ging an die Ingenieure, die so hart daran gearbeitet hatten, ihm ein neues Chassis zu bauen und es dann auch so schnell zum funktionieren brachten. Seine Pläne für das Rennen offenbarte Rossi nicht, aber er meinte: "Ich habe da ein spezielles Gefühl vor diesen Fans. Sie behandeln mich immer so gut und ich will ihnen morgen eine gute Show bieten."

Rossis erster Verfolger wird John Hopkins sein, der sich auf den zweiten Startplatz stellte. Obwohl er damit wieder einmal in einer sehr aussichtsreichen Position ist, war der Amerikaner nicht ganz zufrieden: "Zum Glück bin ich in der ersten Reihe, aber es wäre an der Zeit, dass ich diese Uhr für die Pole Position bekomme." Damit konform ging auch seine Aussage, dass er "nicht unglücklich" über sein Resultat wäre. Wenn er auf das Rennen vorausblickt, dann denkt er allerdings weniger an eine Show für die Fans. "Es wird ein schweres Rennen für uns, wegen der Hitze und so, aber wir versuchen das Maximum aus mir, der Maschine und den Reifen herauszuholen."

Der dritte im Bunde der Starter aus der ersten Reihe ist Kenny Roberts Jr., der damit auch ein kleines Comeback gefeiert hat. Bei ihm ist es nun schon beinahe zwei Jahre her, dass er in der ersten Startreihe war. Am 17. Juli 2004 auf dem Sachsenring hatte Roberts zuletzt das Vergnügen. Diesen Aufwärtstrend hatte er allerdings schon nach Mugello erkannt. "Ich wusste, dass wir konkurrenzfähig sind, das Renntempo hat sich verbessert und von gestern auf heute konnten wir noch zulegen", sagte Roberts.

Alex Hofmann ist am Sonntag ebenfalls in der ersten Startreihe vertreten, allerdings nur mit dem Logo seiner Website (alex66.com) auf dem Rennanzug von John Hopkins. Hofmann selbst wird von der 17. Position aus ins Rennen gehen. Eine bessere Startposition verhinderte ein Ausritt auf seiner letzten schnellen Runde. "Am Ende der Session habe ich drei gleichartige Qualifikationsreifen benutzt; mit dem zweiten ging es nicht schlecht und ich wollte mich danach noch weiter verbessern, aber ich bin in Kurve vier gestürzt, zum Glück ohne physische Konsequenzen", sagte Hofmann. Für das Rennen sieht er sich allerdings gut gerüstet, wenn auch noch nicht so, wie er das gerne wäre. "Wir sind bereit für das Rennen, ein wenig näher an den anderen Fahrern dran, wenn man vom Rhythmus spricht, aber das ist nicht genug und ich will noch so viel mehr."