Die Stimmung war sowohl auf den Tribünen, als auch in der Startaufstellung vor dem siebenten WM-Lauf der 125er-Klasse in Katalonien gut. Die Fans feierten, die Fahrer winkten und scherzten. Doch irgendwann waren die Nettigkeiten dann vorbei, zumindest unter den Piloten. Das bekam vor allem das KTM-Team zu spüren, deren verbliebene drei Piloten alle zu Beginn des Rennens ausfielen. Genau das Gegenteil erlebte das Aprilia MVA-Aspar-Team, das mit Alvaro Bautista, Hector Faubel, Sergio Gadea und Mattia Pasini einen Vierfach-Triumph feierte. Die einzigen beiden, die das hätten verhindern hätten können waren Lukas Pesek und Thomas Lüthi, die sich aber mit den Plätzen vier und fünf zufrieden geben mussten.

Das Rennen

Thomas Lüthi arbeitete sich gleich nach dem Start von seinem elften Platz auf die dritte Position vor. Pablo Nieto übernahm unter dem großen Jubel der Fans die Führung. Zwischen den beiden lag der schnellste Mann des Qualifying, Alvaro Bautista. Dahinter reihten sich zunächste Hector Faubel, Mattia Pasini und Fabrizio Lai ein. Mika Kallio war auf den siebenten Platz zurückgefallen.

Gleich in der ersten Runde erwischte es den einzigen KTM-Junior Michael Ranseder, der einen wilden Crash mit Alexis Masbou hatte. Kurz darauf fielen auch noch die anderen beiden KTM aus, die ebenfalls nach einem Sturz das Rennen beenden mussten. Julian Simon erwischte es so schlimm, dass er mit Verdacht auf Oberschenkelbruch ins Krankenhaus gebracht wurde. Kallio schien sich nicht verletzt zu haben. Zu den drei ausgefallenen KTM gesellte sich noch Simone Corsi, der seinen Arbeitstag auch im Kiesbett beendete, allerdings aus eigener Kraft an die Boxen zurückkehrte.

An der Spitze setzten sich nach der anfänglichen Unruhe drei Maschinen des Aprilia-Aspar-Teams in Front. Bautista lag vor Pasini und Faubel. In Lauerstellung auf Platz vier fuhr Thomas Lüthi, dem seinerseits aber Pablo Nieto, Sergio Gadea und Gabor Talmacsi im Nacken saßen.

Die ersten beiden, die das hohe Tempo an der Spitze nicht mehr mitgehen konnten waren Nieto und Talmacsi. Sie mussten kurz vor der Halbzeit des Rennens abreißen lassen und kämpften damit nur noch um den siebenten Platz.

Der Spitzenpulk fuhr wirklich in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Die Fahrer waren so schnell, dass Lukas Pesek zur Halbzeit des Rennens einen neuen Rundenrekord markierte. Trotz dieser hohen Pace wurde überholt wo es nur möglich war. Jeder der Fahrer wollte sich eine möglichst gute Ausgangsposition schaffen, was zu einigen sehr harten Manövern führte. Vor allem die lange Start-Ziel-Gerade wurde durch den Windschatten zu einem beliebten Überholpunkt.

In der 19. Runde bewies dann noch einmal Hector Faubel, wie schnell an der Spitze gefahren wurde und nahm Lukas Pesek den Rundenrekord ab. Das war auch das Startsignal für die Schlussoffensive von Bautista und Faubel, die eine kleine Lücke zu den anderen vier herausfuhren.

Unter dem Jubel des Publikums gingen die beiden Spanier in die letzte Runde, in der sie dann noch einmal um jeden Millimeter Straße kämpften. Dahinter schlich sich auch Sergio Gadea wieder an die Führenden heran. Doch Bautista war für seine Konkurrenten zu stark und ging als erster über die Ziellinie. Hinter ihm holte Hector Faubel den zweiten und Gadea den dritten Platz. Mattia Pasini machte als Viertplatzierter den totalen Triumph für Aprilia und das Master-MVA-Team perfekt. Lukas Pesek holte sich den fünften Rang und Thomas Lüthi wurde Sechster. Den Zweikampf um den siebenten Platz entschied Pablo Nieto sieben Hundertstel vor Gabor Talmacsi für sich.

In der Weltmeisterschaft hat Alvaro Bautista mit diesem Sieg seine Führung weiter ausgebaut. Mit 144 Punkten hat er nun 56 Zähler Vorsprung auf Mika Kallio, der in Katalonien leer ausging. Einen Punkt hinter dem Finnen teilen sich Mattia Pasini und Hector Faubel den dritten Platz mit 87 Zählern, wobei Pasini als Dritter geführt wird, weil er in diesem Jahr einen dritten Rang mehr geholt hat als Faubel. Thomas Lüthi liegt mit 54 WM-Punkten an der siebenten Stelle.