Geht es nach Yamaha und nach Valentino Rossi, dann war Mugello erst der Auftakt zu jener Aufholjagd, die dem Italiener den nächsten WM-Titel bringen soll. Ihre Hoffnungen könnten durchaus berechtigt sein. Nach Vibrationsproblemen in den ersten Saisonrennen, hat das Team diese Schwierigkeiten mit einem neuen Chassis seit Le Mans ganz gut im Griff. Jetzt muss dieses Plus nur noch konsequent genutzt werden. Der Monat Juni könnte für dieses Vorhaben entscheidend sein, denn immerhin stehen, beginnend mit dem Großen Preis von Katalonien am kommenden Wochenende, drei Rennen in zwei Wochen auf dem Rennkalender.

Team-Direktor Davide Brivio sagt: "Vor Mugello habe ich gesagt, dass es unsere Mission in den nächsten Rennen sein wird, Punkte für Valentino zurückzuholen. Mit dem Sieg hatten wir einen perfekten Start. Jetzt kommt mit Barcelona, Assen und Donington ein wichtiges Programm auf uns zu, bei dem wir mit der Mission weitermachen und jedes Rennen gewinnen müssen.

Rossi selbst lässt sich bislang nur über den bevorstehenden WM-Lauf in Barcelona aus. Dafür ist er allerdings äußerst zuversichtlich. Er sagt: "Ich freue mich schon auf das Wochenende, weil ich denke, dass wir endlich dort angekommen sind, wo wir mit der Maschine sein sollten. Technisch gesehen, können wir wieder so fahren wie früher, seit wir das neue Chassis haben." Trotz dieser, für ihn, positiven Entwicklung, glaubt Rossi nicht, dass er sich so einfach wieder ganz nach vorne in der WM-Tabelle kämpfen wird können. "Wir sind jetzt zwar schnell, aber es ist immer noch schwer, Rennen zu gewinnen! Die Meisterschaft ist sehr ausgeglichen zwischen Ducati, Honda und Yamaha und die anderen Fahrer sind auf einem großartigen Level, deswegen war es für uns auch so wichtig, in Mugello zu gewinnen", meint Rossi.

Sein Teamkollege Colin Edwards schielt im Moment nicht auf Siege, sondern erst einmal darauf, dass er ein Rennen zu Ende bringt, ohne abseits der Strecke zu sein. Schließlich musste der Amerikaner bei den vergangenen beiden WM-Läufen jeweils die Geländegängigkeit seiner Maschine testen. Er selbst hat sich vor dem kommenden Rennen ein wenig Ruhe gegönnt und mit seiner Familie am Meer nahe Barcelona entspannt. Das und der Umstand, dass ihm am Wochenende ab dem ersten Training neue Chassisteile zur Verfügung stehen, die er bereits erfolgreich in Mugello getestet hat, sollten ihm wieder neue Motivation verliehen haben. Zurückschauen will Edwards jedenfalls nicht. Er sagt: "Es macht keinen Sinn, darüber zu lamentieren, was hätte sein können – ich habe das nie gemacht und werde jetzt nicht damit beginnen. Das Positive, das ich aus Mugello mitgenommen habe, war die Performance des neuen Chassis und ich freue mich schon darauf, es in Barcelona noch weiter anzupassen."