Der Spanier Jorge Lorenzo zeigte sich nach dem ersten MotoGP-Tests des Jahres etwas unzufrieden. Zwar sei die Yamaha nach wie vor ein Siegermotorrad, aber der amtierende Weltmeister klagte, dass zu wenig nach vorn gegangen ist. Er will mehr Leistung, war mit dem neuen Chassis unzufrieden und verlangt, dass die Yamaha am Kurvenausgang insgesamt besser wird.

"Meiner Meinung nach haben wir keinen klaren Sprung nach vorn gemacht", beklagte der Weltmeister in der Motosprint. "Ich weiß genau, was wir brauchen, aber wir sind da bis jetzt noch nicht hingekommen."

Am Kurvenausgang verliert die Yamaha zu viel, meint Lorenzo., Foto: Milagro
Am Kurvenausgang verliert die Yamaha zu viel, meint Lorenzo., Foto: Milagro

"Wir brauchen mehr Power, genauso wie mehr Speed beim Beschleunigen und eine bessere Traktion. Alles mit dem gleichen Ziel: Wir sind am Kurvenausgang nicht stark genug", lauteten die klaren Worte des Spaniers. "Der neue Motor ist mehr oder weniger genau so wie der vorhergehende." Einen offensichtlichen Fortschritt habe es bei der Traktionskontrolle gegeben, denn die sei nun effizienter. "Damit bin ich glücklich. Es hilft, aber wir brauchen mehr Leistung."

Mit dem neuen Chassis zeigte sich Lorenzo ebenfalls nicht zufrieden, da es mehr Chattering habe. "Aber darüber mache ich mir keine großen Sorgen. Ich wiederhole: Im Moment liegt die Priorität auf mehr Power."

Mit den gefahrenen Rundenzeiten von Sepang war Lorenzo übrigens zufrieden, doch beteuerte er, dass mit der M1 im aktuellen Zustand einfach nicht mehr drin sei. "Ich hätte gern ein besseres Motorrad und das ist es, worum ich die Ingenieure gebeten habe. Ich denke, dass jeder Fahrer nach so etwas fragt."

Es wartet noch viel Arbeit auf Lorenzo und seinen Crewchief Ramon Forcada., Foto: Milagro
Es wartet noch viel Arbeit auf Lorenzo und seinen Crewchief Ramon Forcada., Foto: Milagro

"Ich sage nicht, dass sie kein Sieger mehr ist: Ich sage, dass wir, um die Zahl an Rennen zu gewinnen, wie letztes Jahr, mehr Fortschritt brauchen", klagte Lorenzo auf hohem Niveau. "Im Moment denke ich, dass dieses Motorrad es mir nicht ermöglichen würde, eine so erfolgreiche Saison wie 2010 zu wiederholen."

Vor Honda hat Lorenzo etwas Angst, wenn er auf die Fortschritte dort schaut. "Sie haben Mitte letzten Jahres begonnen, aufzuholen und jetzt haben sie einen weiteren Schritt gemacht. Das muss uns Sorgen machen."

Und auch wenn er in die eigene Box schaut, hat Lorenzo schon kleine Ansätze von Sorgenfalten. "Spies ist stark", meinte er. "Ehrlich, er ist schneller, als ich erwartet hatte. Simoncelli hat sich sehr verbessert, er ist eine großartige Rundenzeit gefahren. Sicher hilft ihm Honda, aber um so schnell zu sein, wie er es war, musst er auch selbst Fortschritte gemacht haben."

Lorenzo erwartet daher ein hartes Jahr. "Der Wettbewerb wird stärker und stärker. Das wird eine hartnäckige, hart-umkämpfte Saison. Darum hätte ich gern, dass auch wir einen großen Schritt nach vorn machen."