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Das Rennen in Qatar hat wieder einmal viele neue Erkenntnisse gebracht. Die wichtigste: bei Valentino Rossi scheint alles wieder im Lot zu sein. Im Training muss er ja nicht unbedingt auf Pole fahren. Er hat zwar einige Pole Positions gemacht, aber Rennen gefahren wird Sonntags (in Quatar Samstag). Und wie ich mir von ihm erwartet hatte, hat sich Valentino durch diesen ersten Fehlschlag in Jerez, wo er auch nichts dafür konnte, nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Wirklich begeistert war ich von Casey Stoner. Absolut tolle Leistung, wie er sich auf Pole gefahren und den alten Hasen die Show gestohlen hat. Die letzten Rennrunden hat es dann zwar leider nicht mehr ganz gereicht, aber das was er abgeliefert hat, konnte sich sehen lassen. Das hätte wohl keiner so schnell erwartet. Wenn er noch etwas Erfahrung dazu gewinnt und lernt die Reifen etwas mehr zu schonen um am Ende noch das Maximum aus den gebrauchten Reifen herauszuholen, wird er auch um den Sieg mitfahren können. Außerdem wollte er das super Rennen sicher lieber ins Ziel bringen als es am Schluss noch wegzuschmeißen.

Nicky Hayden ist auch ein sehr starkes Rennen gefahren. Am Schluss war aber einfach kein Vorbeikommen mehr an Rossi. Das ist einfach eine Eigenart von Valentino. Der kann am Ende noch einmal eine halbe Sekunde mobilisieren, die kaum ein anderer Fahrer herausholen kann. Die letzten drei Runden des Italieners waren einfach spektakulär. Hayden hatte da einfach nichts mehr dagegenzusetzen, obwohl er sicher auch das Letzte gegeben hat.

Loris Capirossi ist es ähnlich wie Hayden ergangen. Fünf Runden vor Schluss hatte ich zwar das Gefühl, dass er noch einmal angreifen und Kräfte mobilisieren kann, aber er war ebenfalls am Limit und konnte da nichts mehr zulegen.

Die Ducatis sind aber trotzdem ein absolut sauberes Rennen gefahren und schienen keine größeren Probleme zu haben. Es gab einfach zwei, die besser waren.

Alex Hofmann fährt im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Das Team von Alex hat mit Sicherheit einen schweren Stand in den Rennen der WM. Die haben von Haus aus schon um den Anschluss zu kämpfen. Außerdem haben sie auf ihrer Ducati Dunlop-Reifen drauf, die relativ unbekannt sind und müssen daher noch viel Entwicklungsarbeit leisten. Nun kommt noch dazu, dass sie nicht das Budget eines Werksteams haben. Im Moment kann es für Alex und seine Mannschaft nur darum gehen, wenn möglich Punkte einzusammeln und Entwicklungsarbeit zu leisten.

Die anderen Klassen

Bei den 125ern war Alvaro Bautista zwar wieder sehr überlegen, aber ich denke trotzdem, dass noch andere Piloten dabei sind, die ebenfalls Spitzenfahrer sind, aber noch ein wenig Zeit benötigen, um zur alten Form zu finden.. Mit Mattia Pasini und Mika Kallio wird auf jeden Fall noch zu rechnen sein. Außerdem hoffe ich, dass sich Thomas Lüthi bald erholt und auch Gabor Talmacsi noch besser in Fahrt kommt. Bautista hat wieder ein absolut sauberes Rennen gefahren und ich kann mich nicht daran Erinnern, wann ein Sieger in der 125er-Klasse über fünf Sekunden Vorsprung hatte. Das lässt eigentlich darauf schließen, dass die anderen noch ein paar Probleme haben. Besonders spannend war natürlich das Duell um den zweiten Platz. Dabei hat sich wieder einmal gezeigt, dass man bei den 125ern kaum eine Chance hat, wenn man als erster aus der Zielkurve auf eine lange Zielgerade kommt. Der Gegenwind war dabei natürlich noch ein weiterer Vorteil für Mika Kallio, der den Windschatten optimal nutzen konnte.

In der Viertelliterklasse ist Andrea Dovizioso mit der Honda sehr gut in Form gewesen, da sahen andere Fahrer im Vergleich zu Jorge Lorenzo diesmal deutlich schlechter aus. Dem einen oder anderen hat sicher der starke Wind im Rennen ziemlich Schwierigkeiten bereitet.

Der Nachwuchs

Für die IDM Mannschaft vom Team Sachsenring Motorrad Unger laufen die Saisonvorbereitungen auf Hochtouren. Vor kurzem waren wir für Tests einen Tag in Hockenheim, aber leider waren die Bedingungen sehr schlecht und deswegen bekamen wir kaum aussagekräftige Resultate. Spätestens nach dem ersten Rennwochenende am 13. und 14. Mai auf dem Hockeinheimring werden wir dann aber wissen wo wir stehen.