Jorge Lorenzo ist momentan in der Viertelliterklasse anscheinend nicht zu schlagen. Der Spanier sicherte sich nach dem Auftaktrennen in Jerez auch den Großen Preis von Qatar. Allerdings musste er diesmal hart für den Sieg kämpfen. Andrea Dovizioso war allerdings der einzige, der mit dem Spanier mithalten konnte.

Ähnlich wie bei den 125ern war auch in der Viertelliterklasse der Wind ein Faktor, der das Rennen beeinflusste. Aufgrund der höheren PS-Zahlen spielte er aber nicht so eine große Rolle. Der Sand der auf die Strecke geblasen wurde, war da ein größeres Problem.

Alex de Angelis war der erste, der den schwierigen Bedingungen Tribut zollen musste. Gleich in der ersten Runde rutschte er mit seiner Maschine ins Kiesbett und musste das Rennen beenden. Verletzung zog er sich dabei keine zu.

An der Spitze wurde gleich voll auf das Tempo gedrückt. Andrea Dovizioso setzte sich vorne einmal etwas ab. Dahinter fuhr Jorge Lorenzo ebenso einsam auf dem zweiten Platz. Hinter ihm kämpfte eine Gruppe von vier Fahrern um den dritten Platz. Roberto Locatelli war nicht darunter, da er in der dritten Runde den Umweg durch das Kiesbett machte und viel an Boden verlor. Er war bis auf den 21. Rang zurückgefallen.

In der fünften Runde verabschiedete sich Arturo Tizon ins Kiesbett, konnte aber selbst die Unfallstelle verlassen. Vorne schloss Jorge Lorenzo zu Andrea Dovizioso auf. Die beiden hatten bereits fünf Sekunden Vorsprung auf den Rest des Feldes, der von Hector Barbera angeführt wurde. Während vorne um die Positionen gekämpft wurde mussten Anthony West und Jules Cluzel ihr Rennen beenden.

Nach acht Runden hatte sich dann Barbera alleine an die dritte Position gesetzt. Damit ging es für die Fahrer dahinter nur noch um Platz vier. An der Spitze entwickelte sich ein harter Kampf um die Führung zwischen Lorenzo und Dovizioso.

Nach elf Runden schien sich Lorenzo etwas von Dovizioso abzusetzen. Doch der Italiener gab nicht auf und blieb in Schlagdistanz. Hector Barbera fuhr weiterhin einsam auf dem dritten Platz und dahinter stritten sich Sylvain Guintoli und Hiroshi Aoyama um den vierten Rang. Roberto Locatelli hatte sich nach seinem Fehler vom Anfang des Rennens wieder auf den sechsten Platz vorgearbeitet.

In der Folge fuhr Locatelli die bis dahin schnellste Rennrunde, schloss zu Aoyama und Guintoli auf und überholte die beiden. Als nächstes stand Hector Barbera auf der Speisekarte des Italieners. Eine weitere schnellste Runde später näherte er sich immer mehr dem Hinterrad des Spaniers.

In der siebzehnten Runde hatte Locatelli dann zu Barbera aufgeschlossen und damit gab es zwei spannende Duelle auf der Strecke: Lorenzo und Dovizioso um die Führung und Locatelli und Barbera um den dritten Platz.

Die letzten beiden Runden. Nun wurde wirklich um jeden Zentimeter gekämpft. Dovizioso versuchte beinahe in jeder Kurve an Lorenzo vorbeizukommen, schaffte es aber nicht. Locatelli und Hector Barbera tauschten dagegen mehrmals die Positionen.

In der letzten halben Runde begann dann auch der Positionentausch zwischen Lorenzo und Dovizioso. Lorenzo kam schließlich als Führender aus der letzten Kurve und Dovizioso konnte das nicht mehr kontern. Er unterlag um 77 Tausendstel Sekunden. Dahinter hatte Hector Barbera um 34 Tausendstel das Nachsehen gegen Roberto Locatelli, der sich nach dem schweren Fehler zu Beginn des Rennens noch den dritten Platz holen konnte. Auf Platz fünf kam KTM-Pilot Hiroshi Aoyama ins Ziel. Der Deutsche Dirk Heidolf konnte sich als Fünfzehnter auch noch einen WM-Punkt sichern.

In der WM hat Doppelsieger Lorenzo mit 50 Punkten nun 14 Punkte Vorsprung auf Andrea Dovizioso. Dritter ist Roberto Locatelli mit 25 Punkten.