Marc Marquez steht kurz vor dem Gewinn seiner siebten MotoGP-Weltmeisterschaft, bereits am Sonntag könnte es gegen 7:45 Uhr MEZ soweit sein. Einzig Bruder Alex kann die Rückkehr der Startnummer 93 auf den Thron der Königsklasse noch verhindern, darf während des Japan-GPs maximal zwei Punkte auf Marc Marquez einbüßen. Ein ohnehin schwieriges Unterfangen, das dem jüngeren Marquez-Bruder 2025 erst zweimal [Austin und Jerez, Anm.] gelang. Doch am Freitag erschwerte sich Alex seine Herkulesaufgabe nochmal zusätzlich.
Bereits im FP1 am Freitagmorgen nur auf Platz 15 gelistet, schaffte der Gresini-Pilot auch im Training rund vier Stunden später keinen merklichen Schritt nach vorne. Zwischenzeitlich sogar auf dem letzten Platz und nach einem Sturz rund um die Session-Halbzeitmarke in Kurve neun auch noch im Kiesbett liegend, kam er erneut nicht über P15 hinaus und muss am Samstag damit erstmals im Kalenderjahr 2025 in Q1 antreten. Zuvor hatte es Alex Marquez in 16 von 16 Anläufen stets direkt in Q2 geschafft. Nun also das Ende dieser beeindruckenden Serie - und das zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt. Wie konnte das passieren?
Alex Marquez mit Front-Problemen: Liegt's am geringen Grip in Motegi?
"Ich tue mich sehr schwer damit, das Motorrad zu stoppen. Ich komme nicht gut in die Kurven hinein und ziehe diese Probleme dann durch die restliche Kurve mit mir mit. Ich weiß nicht warum, aber ich blockiere die Front sehr leicht", erklärte der zweimalige MotoGP-Rennsieger seinen überraschend schwachen Freitag in seiner Medienrunde und bilanzierte offen und ehrlich: "Das war kein guter Tag für uns, wir hatten viele Probleme."
Grund zur Sorge für alle Fans der Startnummer 73 gebe es aber nicht. "Wir müssen nicht in Panik ausbrechen, wir haben das Q2 nur um eine halbe Zehntel verpasst", verwies Marquez auf das enge Trainings-Klassement und meinte weiter: "Wir brauchen keine magische Lösung, wir müssen einfach nur noch etwas weiter arbeiten und uns am Samstag etwas cleverer anstellen." Zumindest die Ursache aller Probleme scheint inzwischen nämlich gefunden, es geht wohl um den Grip im Mobility Resort. "Wir kommen von einer Strecke wie Misano, wo es viel Grip gibt und hier, nun ja, hast du zwar etwas Grip, aber du hast bei den Übungsstarts auch deutlich gesehen, dass wir alle sehr inkonstant losgefahren sind und das passiert normalerweise nicht", wollte Marquez erkannt haben.
Q1-Teilnahme für Alex Marquez gar ein Vorteil?
Kleine Setup-Anpassungen könnten also schon ausreichen, um den 29-Jährigen aus Cervera wieder in die Spur zu bringen - und da könnten die zusätzlichen 15 Minuten im Q1 wie gerufen kommen. "Wir werden mehr Zeit haben, um die Dinge besser zu verstehen. Das ist eine Chance für uns, besser zu werden", freute sich Marquez gar über die erstmalige Q1-Teilnahme. Und das hat guten Grund, die jüngere Vergangenheit darf ihm Hoffnung machen. Erst in den vergangenen zwei Qualifyings in Barcelona und Misano schoss Fabio Quartararo aus Q1 noch in die erste Startreihe. In Ungarn gelang dies mit Fabio Di Giannantonio und Marco Bezzecchi sogar beiden Q1-Aufsteigern und davor holten mit Bezzecchi (Spielberg) und Francesco Bagnaia (Brünn) zwei Q1-Teilnehmer am Ende gar noch die Pole Position.
Es ist also wahrlich noch nichts verloren, zumal auch WM-Rivale Marc Marquez keinen problemfreien Freitag erlebte und 'nur' Dritter wurde. "Wir müssen einfach nur etwas finden, dass Alex das richtige Feedback in den harten Bremszonen und im ersten Teil der Kurve gibt", gab sich auch Gresini-Teammanager Michele Masini optimistisch, die Trendwende noch einleiten zu können.
In den vergangenen Tagen schrieb Alex Marquez auch abseits der Strecke Schlagzeilen. Der Gresini-Mann bekommt 2026 eine Werksmaschine von Ducati spendiert, vermeintlich für seine starken Leistungen in der laufenden Saison. Wie sich nun herausstellte, war er aber womöglich nur zweite Wahl:



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