Marc Marquez ist doch nicht unbesiegbar. Alex Marquez zeigt im MotoGP-Rennen von Barcelona eine fehlerfreie Vorstellung und schlägt seinen Bruder. Hinter den Marquez-Geschwistern holt Enea Bastianini sein erstes Grand-Prix-Podium für KTM.

In der Fahrer-WM verkleinert Alex Marquez seinen Rückstand gegenüber Marc auf 182 Punkte und verhindert somit dessen ersten WM-Matchball in Misano.

MotoGP Barcelona: Der Rennfilm

Die Startaufstellung: 1. A. Marquez, 2. Quartararo, 3. M. Marquez, 4. Morbidelli, 5. Acosta, 6. Di Giannantonio, 7. Zarco, 8. Ogura, 9. Bastianini, 10. Marini, 11. Binder, 12. Bezzecchi, 13. Aldeguer, 14. Miller, 15. R. Fernandez, 16. Oliveira, 17. Martin, 18. A. Espargaro, 19. Rins, 20. Mir, 21. Bagnaia, 22. Vinales, 23. Savadori, 24. Chantra

Start: Alex Marquez kommt gut weg und fährt vor Marc Marquez auf Kurv eins zu. Dort schert dieser aber aus dem Windschatten aus und bremst sich an Alex vorbei. Der versucht den Konter in Turn 2, muss aber zurückziehen. Marc führt vor Alex, Pedro Acosta, Fabio Quartararo, Luca Marini, Enea Bastianini und Johann Zarco. Francesco Bagnaia hat es von Startplatz 21 schon auf P12 nach vorne geschafft.

Runde 2/24: Marco Bezzecchi attackiert in Turn 1 Franco Morbidelli und kommt dabei zu Sturz. Der dahinter liegende Fabio Di Giannantonio erschrickt und crasht ebenfalls.

Runde 3/24: Bastianini ist auf dem Vormarsch. Er hat Marini und Quartararo überholt - Platz vier.

Runde 4/24: Alex Marquez führt wieder! Er bremst sich in Kurve eins stark an Marc vorbei.

Runde 6/24: An der Spitze herrscht das große Abwarten. Durch den traditionell extrem hohen Reifenverschleiß in Barcelona will kein Fahrer aus dem Führungsquartett - Alex Marquez, Marc Marquez, Acost und Bastianini - eine zu schnelle Pace gehen.

Runde 7/24: Brad Binder ist gestürzt. Er versenkt seine KTM auf Platz zehn liegend in Turn 7.

Runde 11/24: Bastianini drückt sich in Turn 1 an Acosta vorbei auf Rang drei. Alex Marquez führt 0,4 Sekunden vor Marc, Bastianini liegt 1,2 Sekunden zurück.

Zarco ist in Kurve 10 gestürzt. Er hatte auf Platz fünf ein starkes Rennen.

Runde 14/24: Acosta, der als einziger Fahrer auf dem weichen Hinterreifen unterwegs ist, hat nun den Anschluss zum Spitzentrio verloren. Die Abstände zwischen den Marquez-Brüdern und Bastianini bleiben stabil.

Runde 15/24: Sturz für Alex Rins in Turn 10. Der Yamaha-Pilot lag auf Platz 15.

Runde 17/24: Nun kann auch Bastianini die Pace der Marquez-Brüder nicht mehr mitgehen. Der Kampf um den Sieg wird zum Familienduell.

Runde 20/24: Alex Marquez kann das Tempo an der Spitze noch einmal anziehen. Er nimmt Marc innerhalb einer Runde mehr als eine halbe Sekunde ab!

Aprilia-Wildcard Lorenzo Savadori ist gestürzt.

Runde 21/24: Marc Marquez hat noch nicht aufgegeben. Er nähert sich Alex wieder um anderthalb Zehntel an.

Franco Morbidelli sorgt für den nächsten Crash des Rennens.

Runde 22/24: Marc Marquez' Gegenwehr ist nun endgültig gebrochen. Der Rückstand zu Bruder Alex ist auf mehr als eine Sekunde angewachsen.

Ziel: Alex Marquez gewinnt 1,740 Sekunden vor Marc Marquez. Bastianini komplettiert das Podium. Acosta wird Vierter, gefolgt von Quartararo und Ai Ogura. Bagnaia sendet mit Platz sieben ein sportliches Lebenszeichen. Marini belegt Rang acht vor Miguel Oliveira. Jorge Martin holt P10. Die letzten Punkte gehen an Raul Fernandez, Joan Mir, Maverick Vinales, Jack Miller und Fermin Aldeguer.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium in Barcelona

Alex Marquez (Sieger, Gresini): "Das fühlt sich so gut an! Ich hatte den gestrigen Sprint noch im Kopf, aber als ich dann auf dem Motorrad war, habe ich mir gesagt: 'Heute muss mein Tag sein!' Ich habe gepusht und gleichzeitig versucht, die Reifen gut zu managen. Sechs oder sieben Runde vor Ende wollte ich es dann wirklich wissen und konnte gute Rundenzeiten fahren. Ich bin extrem glücklich."

Marc Marquez (Zweiter, Ducati): "Ich habe heute mein Maximum gegeben und bin ein perfektes Rennen gefahren. In den ersten Runden habe ich geführt. Das war mein Plan, um den Vorderreifen nicht zu zerstören. Als mich Alex überholt hatte, hätte ich noch einmal kontern können, aber ich habe das Gas zugemacht. Das war die beste Strategie, um eine Lücke nach hinten aufzumachen, denn Alex war einfach schneller. Ich habe noch versucht, ihm zu folgen, aber in den letzten Runden hatte ich Probleme und musste in Kurve sieben - wo ich gestern fast gestürzt wäre - weit gehen. Ich freue mich für Alex und auch für mich selbst, denn ich bin auf einer für mich schwierigen Strecke Zweiter geworden."

Enea Bastianini (Dritter, Tech3): "Der Saisonstart war wirklich eine Achterbahnfahrt, aber zuletzt hat sich dieses Resultat schon abgezeichnet. Ich bin seit vier Rennwochenenden wirklich konkurrenzfähig und deshalb glaube ich, dass wir dieses Podium völlig verdient haben. Ich habe heute alles gegeben und zwischenzeitlich sogar an den Sieg gedacht, aber als die Marquez-Brüder dann das Tempo angezogen haben, konnte ich nicht mehr mithalten. Ich bin aber auch mit Platz drei sehr glücklich."