Jorge Martin traute in seinem ersten MotoGP-Sprint für Aprilia seinen Augen kaum. Tatsächlich konnte der körperlich angeschlagene Rückkehrer sogar seinen alten Rivalen Francesco Bagnaia überholen. Zwar währte diese Freude nur kurz, doch der Titelverteidiger bewertet auch Rang 16 als Erfolg.

Ich dachte, er hat ein Problem - Martin nach Bagnaia-Manöver erstaunt

"Nein, das habe ich nicht erwartet", gab der Aprilia-Starzugang auf die Frage nach dem Duell mit Bagnaia an. "Natürlich waren weder ich noch er in unserer normalen Position. Ich dachte, er hätte ein Problem und ich konnte ihn deswegen überholen. Aber er hatte wohl keines und überholte mich zurück", berichtete der 'Martinator'. Am Ende drifteten die Ergebnisse dann doch wieder auseinander, obwohl Bagnaia mit einem alten Problem haderte. Der Italiener holte immerhin Punkte, für Martin ging es im Fluchtlicht von Katar immer weiter zurück.

Francesco Bagnaia vor Jorge Martin im MotoGP-Sprint in Katar
Martin fand sich überraschend im Duell mit Bagnaia wieder, Foto: MotoGP

Der Grund ist schnell erklärt: "Ich versuchte Ogura zu folgen, der sich nach vorne arbeitete. Dann hat mein körperlicher Zustand mich aber einfach blockiert. Ich konnte nicht mehr schnell fahren." Ein völliger Einbruch passierte aber nicht. Immerhin konnte er vier fittere Piloten hinter sich lassen.

Viele Baustellen auf der Aprilia können Comeback-Erfolg nicht trüben

Der 'Martinator' machte klar, wie viel es noch zu tun gibt: "Ich kenne das Motorrad noch nicht. Ich weiß noch nicht, wie es funktioniert. Vielleicht fahre ich also auf eine Art und Weise, die dieses Motorrad nicht akzeptiert. Sicherlich verbrauche ich so mehr Reifen als normal. Außerdem ist meine Positionierung auf dem Bike nicht gerade fantastisch, es fühlt sich nicht natürlich an. Und dann wurden natürlich meine Muskeln müde."

Rennszene im Sprint von Katar
Am Ende kämpfte Martin im hinteren Feld, Foto: Red Bull Content Pool

Was sich ziemlich schlecht anhört, weiß der Weltmeister aber sehr wohl einzuordnen: "Schon jetzt ist unser Wochenende ein Erfolg, die Runden zu absolvieren und das Motorrad verstehen zu lernen. Einen Run von elf Runden [die Sprintdistanz, Anm. d. Red.] hier in Katar zu schaffen ist gut." Bei der ersten Ausfahrt am Freitag musste er schon nach zwei Runden wieder die Box ansteuern. Er steigerte sich also bereits enorm.

Grand-Prix-Distanz als ultimative Herausforderung für Jorge Martin

Ob es für die Renndistanz von 22 Umläufen am Sonntag reichen wird, darf trotzdem hinterfragt werden. Ich bin viel erschöpfter als gestern. "Mal sehen, wie es sich morgen beim Aufwachen anfühlt. Da hatte ich heute schon mehr Schmerzen als zuvor", meint der Spanier. Aber vielleicht gelingt ihm ja der nächste große Fortschritt.

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