Marc Marquez hat nicht nur deutlich mehr Siege und WM-Titel gesammelt als seine Rivalen im MotoGP-Feld 2025. Er ist auch jener Fahrer im aktuellen Grid, der die mit Abstand meisten Crashes in seiner Karriere hinnehmen musste. In der laufenden Saison war Marquez allerdings noch sturzfrei geblieben, bis zum Trainingsfreitag in Austin.

Marc Marquez fliegt im Regen ab

Keine 15 Minuten war das 1. Freie Training zum Grand Prix von Amerika alt, ehe Marc Marquez erstmals an einem Rennwochenende in Ducati-Rot zu Boden ging. Bei starkem Regen verlor er in Kurve zwei mit rund 140 km/h die Kontrolle über das Hinterrad und wurde von seiner Maschine in hohem Bogen abgeworfen. Marquez kam ohne Verletzungen davon, der Sturz hätte aber schwerwiegende Konsequenzen haben können.

Das weiß auch Marquez selbst: "Das war ein ordentlicher Weckruf für mich. Eine Millisekunde kann deine ganze Saison verändern." Der WM-Leader, der nach zwei Sprint- und zwei Grand-Prix-Siegen in Thailand und Argentinien 2025 noch mit weißer Weste unterwegs ist, gab sich nach seinem Sturz selbstkritisch. "Es war mein Fehler. Am Nachmittag war es Zeit, Risiko einzugehen, um es direkt in Q2 zu schaffen. Am Vormittag war das aber unnötig. Mir war nicht klar, dass so viel Wasser auf der Strecke ist. Ich bin gefahren, als wäre dort kein stehendes Wasser. Ich war sehr selbstbewusst - zu selbstbewusst. Und dann hatte ich auch schon Aquaplaning", analysiert er.

Marc Marquez nach Sturz wieder souverän

Wirklich gebremst wurde Marquez von seinem Crash allerdings nicht. In der Schlussphase des 1. Freien Trainings fuhr er noch auf Rang drei hinter Franco Morbidelli und Jack Miller. Bei trocknender Strecke im Training am Nachmittag spielte Marquez dann seine ganze Klasse aus und holte die überlegene Bestzeit, 0,736 Sekunden vor seinem ersten Verfolger Fabio Di Giannantonio.

Der siebenfache Austin-Sieger wollte diesen Vorsprung aber richtig eingeordnet wissen: "Das waren meine Bedingungen, mit einigen feuchten Flecken und trocknender Strecke. Bei solchen Verhältnissen fühle ich mich wohl und kann den Unterschied machen. Am Samstag wird es aber trocken sein und das Feld viel enger beisammen liegen." Für das restliche Rennwochenende in Texas ist kein Regen mehr vorausgesagt. 28 Grad am Samstag und 29 Grad am Sonntag würden auch einen deutlichen Temperaturanstieg im Vergleich zu den 22 Grad vom Freitag bedeuten.

Marc Marquez warnt: Neustart am Samstag

"Das Rennwochenende beginnt erst am Samstag wirklich", weiß Marquez daher. Nur eine Trainingssitzung bleibt, um sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. "Im FP2 müssen wir in 30 Minuten alles testen - die Reifen und das Setup - um es dann im Qualifying in die erste Reihe zu schaffen." Doch egal, wie das Wetter in Austin ist. Marc Marquez befindet sich für den Amerika-GP definitiv in der Favoritenrolle.

Francesco Bagnaia erlebte auf dem Circuit of the Americas erneut einen holprigen Trainingsfreitag. Die zuletzt angekündigte Rückkehr auf die 2024er-Ducati ist für ihn aber vom Tisch. Wieso, erfahrt ihr hier im Video:

Bagnaia klärt auf: Rückkehr auf 2024er-Ducati Missverständnis (07:11 Min.)