Trotz satten elf Saisonsiegen scheiterte Francesco Bagnaia 2024 am dritten Gewinn der Weltmeisterschaft in der MotoGP. Während viele für die WM-Niederlage seine Stürze verantwortlich machen, so hat der Ducati-Pilot selbst auch noch einen anderen Punkt ausgemacht. Im Nachhinein betrachtet liegt sein größtes Bedauern am Saisonbeginn.
Saisonstart: Gute Strecken, aber kein Tempo bei Bagnaia
"Abgesehen von manchen Fehlern war der Beginn der Saison das Schlimmste", verriet 'Pecco'. Denn der Italiener sah sich einer Situation ausgesetzt, die er so aus den letzten Jahren nie kannte - und auch später im Jahr nicht mehr vorfand. Anstatt um den Sieg zu fahren, wie er das letztlich elfmal erfolgreich tat, musste der Titelverteidiger kleinere Brötchen backen. "Portimao war immer eine meiner besten Strecken, und ich kam nicht auf Tempo. Austin war auch hart. Ich war nicht zufrieden", erinnerte sich Bagnaia.

Tatsächlich mangelte es schlicht am Speed. Zu keinem Zeitpunkt konnte er in erwähnten beiden Wochenenden ganz vorne mitmischen. Höhepunkt der kleinen Krise war der achte Rang im Sprint in den USA, als Sieger Maverick Vinales ihm in nur zehn Runden fast ebenso viele Sekunden aufbrannte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Jorge Martin zwischenzeitlich schon ein Punktepolster von 30 Zählern rausgefahren, obwohl nur drei Wochenenden absolviert waren.
Kurskorrektur erst in Jerez: Kostete technische Fehleinschätzung den WM-Titel?
Nun könnte diese Episode einfach als eine kurze Formschwäche ad acta gelegt werden, doch so einfach geht das für Bagnaia nicht. Der Grund für die Probleme war eine eigene Fehleinschätzung: "Ich entschied mich für ein paar neue Teile am Motorrad. Es war eine neue Gabel und ein neuer Schwungwarm. Aber ich verlor Zeit damit. Ich gewann zwar in Katar, aber bis Jerez tat ich mich dann schwer, schnell zu sein."
Insbesondere für Bagnaia ist dies ungewöhnlich, gilt er doch eigentlich als der Meistertüftler der MotoGP. Kaum jemand anderen gelingt es sonst so oft, auch ein schlecht begonnenes Wochenende noch mit den richtigen Entscheidungen in Sachen Setup zu drehen. In diesem Fall blieb die Wende aber aus. Es half am Ende nurmehr die Reißleine: "Sobald wir dann wieder zu den Standart-Teilen zurückkehrten, war ich schneller und stärker unterwegs. Von dem Moment an war alles besser." Da hatte er aber bereits entscheidende Punkte liegengelassen. Im kommenden teaminternen Duell mit Marc Marquez wird er solche technischen Fehleinschätzungen tunlichst vermeiden wollen.
Und vielleicht trifft der Italiener bei Ducati irgendwann auch wieder auf Titelrivale Jorge Martin. Der Weltmeister schloss eine Rückkehr zuletzt alles andere als aus:
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