Vier Siege holte Fermin Aldeguer im Vorjahr aus den letzten vier Saisonrennen der Moto2 und verdiente sich damit das Ticket zum MotoGP-Aufstieg. Kurz nach dem Jahresauftakt in Katar schlug Ducati zu, verpflichtete das spanische Toptalent und platzierte ihn nach dem Pramac-Abgang zu Yamaha schließlich bis 2026 bei Gresini Racing. Sein Debüt in der Königsklasse hätte Aldeguer eigentlich beim Valencia-Test Ende November geben sollen, doch seine dortige Teilnahme ist nun in großer Gefahr.
Auslöser dafür ist der Thailand Grand Prix vom letzten Wochenende. Dort kämpfte Aldeguer darum, seine Resthoffnungen auf den Moto2-Titel 2024 am Leben zu erhalten und stand nach schwachem Qualifying von Startplatz acht unter Zugzwang. Darum bemüht, schnell Boden auf WM-Rivale Ai Ogura gutzumachen, übertrieb es der 19-Jährige jedoch schon in Kurve fünf. Er verbremste sich kapital und donnerte in Tony Arbolino. Für beide Piloten war das Rennen auf der Stelle beendet. Die Stewards untersuchten den Zwischenfall, entschieden letztlich aber auf 'Racing Incident'.
Handbruch bei Fermin Aldeguer nach Moto2-Crash in Thailand
Ein etwas überraschendes Urteil, war Aldeguer doch eindeutig Unfallauslöser. Womöglich hatten die Stewards jedoch erkannt, dass sich der SpeedUp-Pilot mit seinem überambitionierten Manöver ohnehin selbst am meisten geschadet hatte: Während der Thailand-GP der Moto2 noch lief, musste sich Aldeguer bereits mit Schmerzen im linken Handgelenk zum Check-Up ins Medical Center an der Strecke begeben, wo die MotoGP-Ärzte dann eine Fraktur der linken Hand diagnostizierten. Daraufhin ging es ins Krankenhaus nach Buriram, wo der Bruch nach weiteren Untersuchungen nochmal bestätigt wurde.
Das SpeedUp-Team verkündete daraufhin, dass Aldeguer nun zurück in seine spanische Heimat nach Barcelona reisen müsse, um sich dort am Dienstag einem operativen Eingriff zu unterziehen. Eine Teilnahme am Malaysia-GP am kommenden Wochenende in Sepang (01. - 03.11.) ist damit ausgeschlossen, der Rennstall von Gründer Luca Boscoscuro greift stattdessen auf die Dienste von Nachwuchspilot Alberto Surra zurück.
Die große Frage lautet nun natürlich: Wird Aldeguer rechtzeitig zum Saisonfinale in Valencia (15. - 17.11.) wieder fit? Es sieht wohl eher schlecht aus, auch wenn SpeedUp bislang ausschließlich von einem Ausfall in Malaysia sprach. Aldeguer selbst zeigte sich jedoch zurückhaltend, auf Instagram schrieb er: "Ich muss früher als gedacht wieder nach Hause, aber wir werden versuchen, in Valencia zurückzukehren. Ich halte euch auf dem Laufenden!"
Wird Fermin Aldeguer rechtzeitig zum Valencia-Test fit?
Gut möglich also, dass das Moto2-Kapitel für Aldeguer nach 66 Grand-Prix-Starts, acht Siegen und sechs Pole Positions vorzeitig zu Ende geht. Doch reicht es zumindest zum MotoGP-Debüt im Rahmen des Valencia-Tests am nachfolgenden Dienstag (19.11.)? Schwer abzusehen, denn einen fixen Genesungszeitraum gibt es nicht. MotoGP-Arzt Dr. Angel Charte macht jedoch Hoffnung: "Dr. Xavier Mir wird ihn am Dienstag in Barcelona operieren. Er wird dann einen endomedullären Nagel einsetzen. Wir glauben, dass er [Aldeguer, Anm.] für den Valencia-Test bereit sein könnte." Nichts unmöglich also, aber zumindest einige Restzweifel bleiben.
Der Valencia-Test stellt jährlich die erste Möglichkeit für die MotoGP-Stars dar, sich in achtstündigen Testfahrten mit ihren neuen Motorrädern bekanntzumachen. Speziell für Rookies wie Aldeguer, Ai Ogura (Trackhouse) und Somkiat Chantra (LCR) eine wichtige Gelegenheit, die leistungsstärkeren und schwereren Motorräder der Königsklasse auszuprobieren. Danach verbleiben mit Shakedown (31.01 - 02.02.), Sepang-Test (05. - 07.02.) und Buriram-Test (12. - 13.02.) nämlich nur noch acht weitere Testtage, ehe mit dem Thailand-GP bereits die neue MotoGP-Saison 2025 beginnt. Sollte der künftige Gresini-Pilot daher nicht in Valencia mitmischen können, wäre das ein empfindlicher Rückschlag gleich zum Beginn seiner MotoGP-Karriere.
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