Der Kampf um den MotoGP-Weltmeistertitel wird 2024 wohl zum zweiten Mal in Folge zwischen Jorge Martin und Francesco Bagnaia geführt. Die beiden Ducati-Piloten, die sich schon im Vorjahr bis zum großen Finale in Valencia duellierten, liegen vor dem fünftletzten Rennwochenende der Saison in Motegi durch 21 Punkte getrennt auf den Rängen eins und zwei, Martin führt vor Bagnaia. Enea Bastianini und Marc Marquez haben mit 75 beziehungsweise 78 Zählern Rückstand wohl nur noch theoretische Chancen.

MotoGP-Neuauflage: Jorge Martin vs. Francesco Bagnaia

In gewisser Weise ist der WM-Kampf 2024 also eine Neuauflage aus dem Vorjahr - und doch ist dieses Mal alles andere. 2023 lag Martin zu diesem Zeitpunkt der Saison 18 Punkte hinter Bagnaia zurück, nun liegt er 21 Zähler voran. Das ist aber nicht der einzige Faktor, der dem Spanier den Glauben schenkt, dass es nun für ihn mit dem MotoGP-Weltmeistertitel klappen kann.

Krieg der Worte zwischen Bagnaia und Martin? War doch nur Spaß! (07:30 Min.)

"Im Vorjahr waren die letzten Rennwochenenden ein Albtraum für mich", verriet Martin am Donnerstag in Motegi. "Selbst wenn ich gewonnen habe, konnte ich es nicht genießen. Es war für mich extrem schwierig, mit dem Druck umzugehen. Vor allem bei den letzten drei Grands Prix in Buriram, Sepang und Valencia. Jetzt schlafe ich deutlich besser. Ich kann diesen WM-Fight genießen, bin superglücklich und einfach nur stolz, hier zu sein. Das ist eine richtig gute Zeit für mich."

Jorge Martins Mentaltraining zahlt sich aus

Eine völlig neue Ausgangsposition also für Martin, die dem Pramac-Piloten allerdings nicht in den Schoß gefallen ist. "Ich habe mich im mentalen Bereich stark verbessert, weil ich viel daran gearbeitet habe. Da ist uns ein guter Job gelungen", analysiert Martin stolz. "Ich bin jetzt nicht mehr so besessen. Vielleicht war ich im Vorjahr schneller, aber jetzt bin ich ein anderer, kompletterer Fahrer."

Jorge Martin, Pramac Racing
Vergangene Woche in Indonesien war gegen Jorge Martin kein Kraut gewachsen, Foto: LAT Images

Das ist auch WM-Rivale Francesco Bagnaia nicht entgangen. "Jorge ist in dieser Saison konstanter als ich", stellte er am Donnerstag in Motegi fest. Tatsächlich schrieb Bagnaia in diesem Jahr in Sprints und Grand-Prix-Rennen bereits sieben Nullnummern, Martin passierte das hingegen nur drei Mal. Bagnaia weiß, dass er zulegen muss, soll es mit dem dritten MotoGP-Titel in Serie klappen: "Wir müssen in unserer Performance Fortschritte machen. In den letzten Rennen hat uns etwas gefehlt."