Drei der letzten vier MotoGP-Rennen konnte Marc Marquez gewinnen und die etablierte Welt in der Königsklasse damit etwas auf den Kopf stellen. 14 Tage nach seinem letzten Triumph im San Marino GP zog am Samstag in Misano jedoch die Realität wieder ein: Gegen Sprintsieger Francesco Bagnaia und dessen GP24-Kollegen hatte Marquez keine Chance, ganze 5,386 Sekunden fehlten bei Zielankunft zu Platz eins.

Mit zwei Stürzen in der Schlussphase des 2. Freien Trainings und zu Beginn des Qualifyings hatte sich der MotoGP-Superstar das Leben dabei zwar einmal mehr selbst schwer gemacht, schließlich unterlief ihm vor zwei Wochen exakt der gleiche Fehler schon einmal. Damals sogar nur Neunter, startete Marquez diesmal von Position sieben in den Sprint und musste sich wieder einmal durch das Feld nach vorne kämpfen, wodurch der Anschluss an die Spitzenfahrer bei der Ankunft auf Platz vier längst verloren war. Einen entscheidenden Unterschied machten die verpatzten Morgenstunden am Samstag aber wohl nicht.

Marc Marquez realistisch: Auch aus Startreihe eins nur Vierter

Denn Marquez erklärte nach Sprintende: "Wenn ich heute aus der ersten Startreihe gestartet wäre, wäre ich Vierter geworden und wenn ich aus der dritten Reihe gestartet wäre - wie ich es getan habe - wäre ich auch Vierter geworden. Das ist einfach meine wahre Pace." Auch mit einer besseren Startpositionen hätte er sich also nicht zugetraut, seine Ducati-Rivalen zu bezwingen. "Ich sage das schon die ganze Zeit und werde damit jetzt auch nicht aufhören, weil ich ihre Daten sehe. Sie haben einfach etwas mehr als ich", meint er und ergänzt: "Wenn ein paar Tropfen fallen und der Grip sinkt, kann ich etwas ausrichten, ansonsten haben sie aber einfach etwas mehr."

Einen dritten Grand-Prix-Sieg in Serie, was ihm letztmals im Herbst 2019 gelang, erwartet Marquez am Sonntag deshalb nicht. Vielmehr rechnet der sechsmalige MotoGP-Weltmeister mit einer Wiederholung des Sprint-Ergebnisses und gibt den vierten Rang als Vorgabe aus. "Ich habe am Donnerstag gesagt, dass die Top-Vier oder -Fünf das Ziel sind und das bleibt für morgen gleich. Ich will den vierten Rang verteidigen, weil Pedro Acosta auch schnell ist. Brad Binder, Marco Bezzecchi und Franco Morbidelli könnten ebenfalls aufwachen und mir Probleme bereiten."

Nächste Misano-Überraschung für Marc Marquez?

Im Kampf um den WM-Titel deutet sich nach zuletzt zwei starken Wochenenden also mal wieder ein Rückschlag für den Gresini-Piloten an, der nach dem zweiten Misano-Sprint nun 56 Punkte hinter WM-Leader Jorge Martin liegt und 52 Zähler hinter Titelverteidiger Bagnaia. Abschreiben sollten MotoGP-Fans den 31-jährigen Spanier allerdings nicht, schließlich standen die Vorzeichen auch vor dem San Marino GP vor 14 Tagen nicht sonderlich gut und es klappte dennoch mit dem zweiten Grand-Prix-Sieg in Serie. Regen ist diesmal zwar nicht angekündigt, aber Marquez weiß: "Du machst Fehler, du akzeptierst sie, du lernst daraus und versuchst es dann einfach nochmal."

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