Marc Marquez sorgte mit seinen Manövern in einem MotoGP-Sprint mit Überholverbot in Misano für Unterhaltung. Dass er diese setzen musste, hatte er sich aber zuvor selbst eingebrockt. Auch ein spektakuläres Manöver gegen Pedro Acosta konnte den Ärger über ein im Qualifying verlorenes Wochenende nicht wettmachen.
Sturz im Qualifying bringt Marc Marquez in die KTM-Falle
"Wir haben eine gute Pace, aber unser Problem ist der Fehler, der uns im Qualifying unterlaufen ist. Damit haben wir uns für heute und morgen selbst bestraft. Da haben wir unser Wochenende verloren", ärgerte sich der Sieger von Aragon maßlos über sich selbst. "Ich kam sehr schnell aus Kurve 14 heraus und kam 8 km/h schneller in Kurve 15 an als zuvor. Ich war auf der richtigen Linie und ging zur selben Zeit ans Gas, aber bei so viel mehr Geschwindigkeit lehnte ich mich schneller und verlor die Front", erklärte er den Hergang seines Sturzes.
So blieb nur die Zeit seines ersten Runs stehen und die bedeutete am Ende Startplatz 9. Von dort aus machte er Bekanntschaft mit zähen Gegnern: "Wenn du dann zwischen drei KTMs hängst, dann wird es sehr schwer. Die haben sehr gute Beschleunigung für fünf oder sechs Runden, aber dann verlieren sie viel Pace. Da habe ich sehr viel Zeit verloren."
Überholverbot in Misano: Nur Fehler der Konkurrenz helfen Marquez
Bis er sich an Jack Miller, Brad Binder und letztlich Acosta vorbeigearbeitet hatte, war der Zug nach vorne längst abgefahren. Mehr als Platz 5 war nicht mehr drin. In Misano ist das Überholen eine Mammutaufgabe: "Ich war eine halbe Sekunde schneller als die Leute vor mir. Dann konnte ich überholen. Wenn du nur ein oder zwei Zehntel schneller bist als dein Vordermann, dann kannst du nicht überholen. Bagnaia war zum Beispiel hinter Martin und es war ihm unmöglich, zu überholen. Du musst viel schneller als dein Vordermann sein." Marquez' Aussagen decken sich komplett mit denen Bagnaias, die ihr hier nachlesen könnt:
Und so war Marquez trotz seines Pace-Vorteils auch auf Fehler der Konkurrenz angewiesen. An Miller kam er erst vorbei, als dieser weit ging. Und auch gegen Acosta wurde es haarig: "Zum Glück für mich hat er einen kleinen Fehler zwischen den Kurven 11 und 12 begangen. Er ging etwas vom Gas und ich bin dann einfach voll reingestochen. Das war sicherlich mit viel Risiko." Marquez wusste, dass das auch hätte schiefgehen können: "Zum Glück für uns beide gab es keine Berührung und wir schafften die Kurve."
Selbes Spiel im Grand Prix zu erwarten
Im Grand Prix am Sonntag steht wohl wieder dieselbe frustrierende Erfahrung ins Haus, wenn der Gresini-Pilot nicht einen Raketenstart der Marke Jorge Martin hinlegt. Aus der zweiten Reihe hätte er sich einen Kampf um die Spitzenplätze zugetraut, doch daraus wird wohl nichts werden. Bis Marquez seine Überholarbeit erledigt hat, dürfte der Rückstand auf die Spitze wieder zu groß sein. Seine Einschätzung eines im Qualifying verlorenen Wochenendes könnte sich als korrekt erweisen.
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