Unter den Millionen Fans von Marc Marquez keimte während der MotoGP-Saison 2024 immer wieder Hoffnung auf, dass es für ihn vielleicht bereits im ersten Ducati-Jahr zum Weltmeistertitel reichen könnte. Zwei Grand-Prix-Siege in Serie brachten ihn nach 13 von 20 Rennwochenenden etwa auf 53 Punkte an den damaligen WM-Leader und späteren Weltmeister Jorge Martin heran. Der große Triumph schien möglich.
Marc Marquez im MotoGP-Saisonfinish chancenlos
Doch in den folgenden Wochen wurde immer deutlicher, dass Marquez mit Martin und Francesco Bagnaia dauerhaft einfach nicht ganz mithalten konnten. Zwei Wochen nach Marquez' Sieg im San-Marino-Grand-Prix gastierte die MotoGP erneut in Misano und der Gresini-Pilot auf seiner Vorjahresmaschine musste sich den Kollegen auf der Ducati Desmosedici GP24 - Martin, Bagnaia und auch Enea Bastianini - klar geschlagen geben. Ein kapitaler Motorschaden im Indonesien-GP sieben Tage später zerstörte Marquez' Hoffnungen endgültig.
Nicht nur weil dadurch an diesem Sonntag wertvolle Punkte verlorengingen, sondern auch weil Ducati als Reaktion auf den Motorschaden die zwischenzeitlich etwas modernisierte GP23 von Marquez und seinen Kollegen wieder abrüstete. So wollte man sicherstellen, dass es nicht mehr zu derartigen Defekten kommt. Das gelang, allerdings ging auch einiges an Performance verloren: Mit Ausnahme der ultimativen Fahrerstrecke auf Phillip Island konnte Marquez nicht mehr gewinnen.
Ist Marc Marquez an seiner Ducati gescheitert?
War es schlussendlich also in erster Linie das Material, das Marquez einen neunten Weltmeistertitel in der abgelaufenen Saison vermasselt hat? Hätte die Situation anders ausgesehen, wenn Marquez auf einer GP24 in Werksspezifikation anstatt einer GP23 im Gresini-Kundenteam gesessen wäre? "Ich glaube nicht, dass ich dann Weltmeister geworden wäre, denn Jorge und Pecco sind eine großartige Saison gefahren", zollt Marquez den dominanten Fahrern des Jahres 2024 Respekt. "Vielleicht wäre ich näher an ihnen dran gewesen, aber den Titel hätte ich nicht geholt. Der Titel war in diesem Jahr einfach nicht realistisch. Du kannst nicht von einer Saison auf die andere aus der Hölle in den Himmel aufsteigen."
Marquez erlebte ja 2023 eine desaströse Saison auf der nicht annähernd konkurrenzfähigen Honda RC213V. Mehrfach musste er verletzt pausieren und war auch bei seinen Einsätzen meist nur eine Randnotiz. Am Jahresende standen Rang 14 in der Gesamtwertung und gerade einmal 96 gesammelte Punkte. 2024 holte er mehr als viermal so viele Punkte: 392. Marquez wurde WM-Dritter, lediglich Martin und Bagnaia musste er sich mit 116 beziehungsweise 106 Zählern Rückstand deutlich geschlagen geben.
MotoGP-Saison 2024 auch ohne Titel ein voller Erfolg für Marc Marquez
Dennoch unterstreicht Marquez, wie wichtig dieses Jahr für ihn war: "Die Fragen, die ich mir vor der Saison 2024 gestellt habe, wurden beantwortet. Entscheidend war, zu sehen, ob ich noch konkurrenzfähig sein kann. Das kann ich. Ich habe keinen Titel gewonnen, aber viel wichtigere Dinge erreicht. Ich habe wieder zu mir gefunden und konnte meine Karriere verlängern. Die Zweifel in meinem Kopf sind verschwunden."
2025 ist Marc Marquez Stallgefährte von Francesco Bagnaia im Ducati-Werksteam, sitzt also aller Voraussicht nach auf dem besten Motorrad der MotoGP. Wie sein erster Kontakt mit dem neuen Arbeitsgerät verlief, seht ihr im Video:
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