Die MotoGP-Saison 2024 läuft bislang noch so gar nicht nach Plan für Luca Marini. Der Honda-Neuankömmling wartet nach den ersten fünf Rennwochenenden als einziger Stammpilot noch immer auf seinen ersten WM-Punkt und findet sich dieser Tage konstant abgeschlagen auf dem letzten Platz im Klassement wieder. Aus Italien machten deshalb erste Gerüchte die Runde, wonach der VR46-Schützling die Honda Racing Corporation mit Jahresende 2024 schon wieder verlassen wollen würde. Doch dabei handelt es sich um 'Fake-News'.
"Das ist etwas, das mich ziemlich wütend macht", verneinte Marini am Medien-Donnerstag in Barcelona auf die Frage, ob er sich für 2025 nach anderen Optionen umsehen würde. Dem vorausgegangen war ein Bericht des italienischen Portals ' Motosprint', wonach er auf einen Wechsel zu Aprilia und Trackhouse Racing schielen könnte. "Ich weiß nicht, warum vielleicht eine Person im Speziellen dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat. Vermutlich, um eigene Vorteile daraus zu ziehen oder irgendetwas in Bewegung zu bringen", verdeutlichte Marini anschließend seinen Ärger und bekräftigte: "Ich bin sehr zufrieden bei Honda und habe Vertrauen in dieses Projekt."
Luca Marini mahnt zur Ruhe: Das waren erst fünf MotoGP-Rennen!
Der 26-Jährige war erst im vergangenen November vom Repsol Honda Team verpflichtet worden, nachdem MotoGP-Superstar Marc Marquez seinen eigentlich bis Ende 2024 laufenden Vertrag mit dem japanischen Konzern HRC vorzeitig aufgelöst hatte. Anschließend war beim strauchelnden Hersteller aus Asaka ein Neustart ausgerufen worden, nachdem man im MotoGP-Ranking in den Jahren zuvor immer weiter zurückgefallen war. Neben Marini wurde auch der erfahrene Johann Zarco für das LCR-Team verpflichtet, um bei der Weiterentwicklung der fahrerunfreundlichen und langsamen Honda RC213V zu helfen.
Von der anfänglichen Aufbruchsstimmung nach den Testfahrten ist mittlerweile jedoch nichts mehr übriggeblieben. Stattdessen schlitterte Honda zuletzt von einem Debakel in das andere, ein vollkommen neuentwickelter Prototyp entpuppte sich als Fehlschlag. Doch Marini will sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Das waren erst fünf Rennwochenenden, wir sind immernoch am Anfang der Saison", sagt er und meint: "Bis zum Ende der Saison kann sich noch viel verändern, weil Honda viel investiert und hart arbeitet. Sie bringen uns viele neue Teile, große Teile. Ich bin vollkommen fokussiert und zufrieden mit meinem Job, den ich hier habe. Es stimmt, dass es hart ist, weil ich letztes Jahr noch in jedem Rennen um das Podium gekämpft habe und jetzt um den letzten Punkt fahre. Aber ich sehr glücklich hier und bin sicher, dass alles besser werden wird."
Repsol Honda: Erste Fortschritte nach Privattest in Mugello?
Bis dahin wird aber wohl noch einige Zeit vergehen. Bei einem privaten Test in Mugello in der vergangenen Woche gelangen jedenfalls keine großen Verbesserungen. "Wir haben an vielen Dingen gearbeitet. Der Test war also recht positiv, würde ich sagen. Jetzt müssen wir herausfinden, welche Teile wir morgen [Trainingsfreitag, Anm.] auf die Strecke bringen wollen", bilanziert Marini und weiß: "Wir gehen in die richtige Richtung. Vielleicht sehen wir schon hier [in Barcelona, Anm.] erste Veränderungen, aber das ist schwierig zu sagen, ob sich die Performance nach nur einem Test dramatisch verändern wird. Vielleicht sind wir also auch in Barcelona wieder hinten, am Freitag werden wir ein klareres Bild erhalten."
Ob Honda-Testfahrer Stefan Bradl in Barcelona für einen Fortschritt bei Honda sorgen kann? Der Deutsche ist jedenfalls mit einer Wildcard am Start. Hier findet ihr alle Infos dazu:
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