MotoGP-Superrookie Pedro Acosta wird einfach nicht müde, die Motorrad-Welt Tag für Tag auf ein Neues zu begeistern! Nach starken Vorstellungen in Qualifying und Sprint am Samstag, die jeweils mit Platz acht endeten, sorgte der 19-jährige Spanier am Sonntag im Katar Grand Prix erstmals so richtig für Furore in der Königsklasse und lag zwischenzeitlich sogar auf Podiumskurs. Letztlich zahlte er bei seiner spektakulären Aufholjagd in der ersten Rennhälfte aber etwas Lehrgeld und kam bei seinem Grand-Prix-Debüt noch als Neunter ins Ziel, knapp 11,5 Sekunden hinter Sieger Francesco Bagnaia.

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll. In 45 Minuten ist heute verdammt viel passiert", bilanzierte Acosta am Sonntagabend in seiner gutbesuchten Medienrunde. "Mein Start war nicht perfekt, aber dann lief es richtig gut. Ich hatte ein tolles Gefühl für die Front. Seit meiner ersten Moto3-Saison konnte ich nicht mehr so sehr attackieren. Das war unglaublich, darüber muss ich mehr als glücklich sein."

Acosta-Show in Katar: Podestplatz beim GP-Debüt greifbar

Tatsächlich verlor der GasGas-Youngster in der Startphase zwei Positionen, kämpfte sich dann aber schon im zweiten Umlauf mit Überholmanövern gegen Aleix Espargaro und Fabio Di Giannantonio auf den siebten Platz zurück. In den kommenden Umläufen sollten weitere gegen MotoGP-Größen wie Enea Bastianini, Alex Marquez und den achtfachen Weltmeister Marc Marquez folgen. "Es war recht schwierig, ihn zu überholen, weil ich da keinen Fehler machen durfte", lacht Acosta voller Erfurcht. "Ich wusste, dass ich es durchziehen muss, wenn ich es versuche. Er hat später als ich gebremst. Es war eng, aber auch toll, die Strecke mit ihm teilen zu dürfen und dieses Duell mit ihm zu haben."

Zu Beginn der zweiten Rennhälfte lag der 'Hai von Mazarron' somit nicht nur auf Platz vier, sondern auch direkt hinter Jorge Martin und einem Podiumsplatz. Eine Attacke schien nur eine Frage der Zeit, erfolgte aber nie. Stattdessen unterlief Acosta in Runde 14 ein kleiner Fehler in Turn 12, der ersten von drei schnellen, aufeinanderfolgenden Rechtskurven. Er ging etwas weit und verlor an Momentum, Marc Marquez zog innen wieder durch. Es war das Ende Acostas Galavorstellung, denn im Anschluss ging es rückwärts. Der GasGas-Pilot geriet in Reifenprobleme, hatte keinen Grip mehr übrig und wurde letztlich noch bis auf Platz neun durchgereicht.

Pedro Acosta hatte das Podest im Katar Grand Prix in Sichtweite, Foto: LAT Images
Pedro Acosta hatte das Podest im Katar Grand Prix in Sichtweite, Foto: LAT Images

Pedro Acosta analysiert: Müssen unseren Start noch verbessern!

"Ich wusste, dass mein Reifenmanagement nicht das beste war. Ich meine, meine Reifen haben in Turn 10 gequalmt. Das sieht im TV zwar toll aus, kann aber nicht so gut sein für die Reifen", nimmt es der junge Spanier mit Fassung. Ohnehin zeigte sich Acosta am Sonntagabend einmal mehr um Demütigkeit bemüht: "Wir müssen aber auch über solche Fehler glücklich sein. Wir haben heute viel gelernt und werden für Portimao etwas besser vorbereitet sein. Ich meine, ich bin heute 22 Runden gefahren und habe nur ein bis zwei Fehler gemacht. Das ist nicht viel. Gestern habe ich in elf Runden viel mehr Fehler gemacht. Darüber muss ich glücklich sein."

Da sich der GasGas-Rookie keinerlei Ziele oder Erwartungen für den Katar Grand Prix gesteckt hatte, kann ohnehin nicht von einem enttäuschenden GP-Debüt gesprochen werden. Stattdessen stehen die gesammelten Erfahrungen im Vordergrund. "Ich habe viel gelernt", erklärt Acosta, der seine Kontrahenten erstmals im Hauptrennen aus nächster Nähe beobachten konnte. "Sie waren unglaublich ruhig und kontrolliert, haben keine verrückten Sachen gemacht und auf ihre Chance gewartet. Trotzdem waren sie verdammt schnell."

Schon beim nächsten MotoGP-Rennen in Portimao (22. bis 24.03.) will das auch Acosta wieder sein. Wie das gelingen soll, ist klar: "Wir müssen unseren Start verbessern, damit wir von Anfang an dabei sind und die Sache etwas ruhiger angehen können." Gelingt das, könnte das erste MotoGP-Podest schon in Kürze folgen.