Ein rekordträchtiger MotoGP-Test in Sepang ist am Donnerstag mit weiteren Bestmarken zu Ende gegangen. Francesco Bagnaia unterbot die von Teamkollege Enea Bastianini am Mittwoch gefahrene Zeit noch einmal um eine halbe Sekunde und stellte in 1:56.682 Minuten einen neuen Rekord auf. Damit war der Weltmeister um mehr als acht Zehntelsekunden schneller als bei seiner Pole-Runde im vergangenen Herbst.

Das Ergebnis: Hinter Bagnaia landeten mit Jorge Martin, Enea Bastianini und Alex Marquez drei weitere Ducati-Fahrer, die ebenfalls unter der Marke von 1:57 blieben. Erster Verfolger des Desmosedici-Quartetts war Aleix Espargaro auf der Aprilia, der gut vier Zehntelsekunden verlor. Marc Marquez wurde Sechster mit 0,588 Sekunden Rückstand. Brad Binder war als Siebter bester KTM-Pilot, Rookie Pedro Acosta wurde Neunter. Stärkster Honda-Pilot wurde Joan Mir als Zehnter. Die Yamaha-Fahrer Fabio Quartararo und Alex Rins belegten die Ränge elf und 15.

Stürze, Defekte & Zwischenfälle: Crashes mussten am letzten Tag Marco Bezzecchi (Kurve fünf), Joan Mir (Kurve 15), Fabio Di Giannantonio (Kurve neun) und Takaaki Nakagami (Kurve sechs) hinnehmen. Maverick Vinales rollte in der letzten Stunde mit technischen Problemen aus. Ducati-Testfahrer Michele Pirro, der weiterhin den angeschlagenen Franco Morbidelli ersetzt, kam mit der GP24 ebenfalls zum Stillstand.

Die Technik: Ducati scheint sein Paket für die MotoGP-Saison 2024 gefunden zu haben. Francesco Bagnaia erzielte seine Rekordrunde mit dem neuen Motor, der neuen Verkleidung und einem neuen Auspuffsystem. Auch Jorge Martin, der am Mittwoch noch Zweifel im Hinblick auf die neue Verkleidung angemeldet hatte, zeigte sich am Donnerstag hochzufrieden mit den Neuerungen.

Im KTM-Lager konzentrierte man sich einmal mehr auf Aerodynamik-Tests und setzte auch ein Aero-Rake zur Messung von Luftwiderständen ein, wie es am Dienstag bereits bei Aprilia zu sehen war. Auch die Italiener sortierten weiterhin Aero-Teile aus, der neue Motor wird sein Debüt erst am 19. und 20. Februar bei den abschließenden Testfahrten in Katar geben.

Keinerlei Neuerungen waren am letzten Testtag in Sepang bei Honda und Yamaha zu sehen. Die japanischen Hersteller durften aufgrund des Concessions-Reglements ja bereits beim Shakedown mit ihren Einsatzfahrern testen, wodurch Fabio Quartararo & Co. in Malaysia auf insgesamt fünf Einsatztage kamen.

Das Wetter: Kaum zu glauben, aber wahr: Auch am letzten von drei Testtagen blieb die MotoGP in Sepang von Regenschauern verschont. 32 Grad Außentemperatur und mehr als 70 Prozent Luftfeuchtigkeit verlangten den Fahrern aber einmal mehr körperlich alles ab.