Ducati-Pilot Francesco Bagnaia reist als Favorit auf den MotoGP WM-Titel 2023 zum Saisonfinale nach Valencia. Dank einer starken Performance im Katar-Grand-Prix und dem Reifen-Desaster von Konkurrent Jorge Martin konnte sich der 26-jährige Italiener einen komfortablen Punktevorteil von 21 Zählern erarbeiten. Damit stehen die Vorzeichen klar in Richtung des Ducati-Werkspiloten. Eine Gesamtpunktzahl von 16 Zählern aus Sprint und Hauptrennen würde Bagnaia in Valencia ausreichen, um sich seinen zweiten MotoGP-Titel in Serie zu sichern.

Doch auch im Vorjahr kam der Italiener mit einem ähnlichen Vorteil zum Saisonfinale nach Valencia. Damals hatte 'Pecco' nach seinem Sieg beim Malaysia-Grand-Prix 23 Punkte Vorsprung auf Fabio Quartararo. Da die Königsklasse in der Vorsaison noch keine Sprints abhielt, musste Bagnaia nur zwei Punkte im Rennen sammeln, um sich zum ersten Ducati-Weltmeister seit 15 Jahren zu küren. Doch das letzte Rennwochenende der Saison 2022 verlief für den Italiener anders als geplant.

Im Valencia-GP hatte der Ducati-Star 2022 zu kämpfen, Foto: Tobias Linke
Im Valencia-GP hatte der Ducati-Star 2022 zu kämpfen, Foto: Tobias Linke

Nachdem Bagnaia von Rang acht ins Rennen gegangen war, startete der Italiener ordentlich in den Valencia-GP und konnte kurzzeitig Yamaha-Pilot Fabio Quartararo hinter sich halten. Es kam sogar zu einer kleinen Berührung der WM-Kontrahenten. Doch kurz darauf konnte der Ducati-Star das Tempo der Führenden nicht mehr mitgehen und musste daraufhin zusehen, wie er von seinen MotoGP-Kollegen überholt wurde.

Bagnaia wurde daraufhin sogar bis auf den neunten Rang durchgereicht, profitierte noch von den Stürzen der Kollegen Marc Marquez und Jack Miller vor ihm. Bei Zieleinfahrt lag Bagnaia mehr als 14 Sekunden hinter Rennsieger Alex Rins. Da WM-Kontrahent Quartararo das Rennen allerdings nicht gewann, sondern nur Vierter wurde, war der erste MotoGP-Titel für Bagnaia perfekt.

Valencia 2023: Bagnaia hat Erinnerung an Vorjahr im Hinterkopf

Auch in diesem Jahr wird Bagnaia der Titel nur noch schwer zu nehmen sein. Der Italiener müsste weniger als 16 Punkte holen, um Martin noch eine Chance auf den Titel zu lassen. Weniger als 16 Punkte an einem Wochenende holte Bagnaia zuletzt in Indien, als er im Rennen am Sonntag auf P2 liegend stürzte. Des Weiteren blieb er nur in Barcelona, Termas de Rio Hondo und Le Mans durch Stürze unter der Marke von 16 Zählern. Pramac-Pilot Jorge Martin muss also auf einen weiteren Ausfall des Italieners im Hauptrennen hoffen, andernfalls ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass Bagnaia die nötigen Punkte nicht einfährt.

Bagnaia bescherte Ducati den ersten MotoGP-Titel nach 15 Jahren, Foto: LAT Images
Bagnaia bescherte Ducati den ersten MotoGP-Titel nach 15 Jahren, Foto: LAT Images

Doch spurlos ist die Zitterpartie aus dem Vorjahr nicht an Bagnaia vorbeigegangen. "Letztes Jahr sind wir auch in einer guten Position nach Valencia gekommen, wir hatten 23 Punkte Vorsprung", erklärte Bagnaia in der Pressekonferenz nach dem Qatar-Grand-Prix. "Aber dann hatten wir große Probleme, ich habe mich das ganze Wochenende nicht wohl gefühlt." Bagnaia zog daraus seine Schlüsse und will es ein Jahr später besser machen. "Der beste Weg, mit diesem Druck fertig zu werden, ist einfach sein Bestes zu geben und das Wochenende wie jedes andere anzugehen."

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Dennoch macht sich der Ducati-Pilot bereits Sorgen über das Saisonfinale der MotoGP. "Was mich am meisten beunruhigt, ist das Wetter. Man kann nie wissen, wie es in Valencia aussieht." Auch die Performance seines Kontrahenten Martin weiß der WM-Führende einzuschätzen. "Jorge [Martin, Anm.] muss pushen und das wird er auch tun. Wir können die Situation etwas managen, aber eigentlich möchte ich nicht daran denken, es zu managen, das ist nicht gut", lies Pecco verlauten. "Ich werde es mit derselben Strategie, mit derselben Routine wie immer angehen."