Eigentlich ist in der MotoGP nur noch ein offener Platz für die kommende Saison 2024 zu vergeben: Bei Repsol Honda wird ein Nachfolger für Marc Marquez gesucht. Fabio Di Giannantonio und Fermin Aldeguer scheinen dort die besten Karten zu haben. Unabhängig davon könnte sich das MotoGP-Fahrerkarussell in den kommenden Wochen aber noch ein weiteres Mal drehen, denn Jorge Martin wird nun mit einer Beförderung ins Ducati-Werksteam in Verbindung gebracht.
Ursprünglich hatte die 'AS' zu Beginn der vergangenen Woche davon berichtet, dass Martin schon 2024 den Platz von Enea Bastianini übernehmen könnte. Der Italiener hatte sich im Vorjahr noch im direkten Duell mit Martin durchgesetzt, konnte in seiner Debüt-Saison in Rot aber nie an die Leistungen aus vergangenen Zeiten anknüpfen. Bastianini hatte mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen, konnte seither aber auch nie ein gutes Gefühl auf der Ducati Desmosedici GP23 finden. Nach 17 Rennwochenenden belegt er mit 45 Punkten nur WM-Rang 19.
Trotzdem hatte die Ducati-Führungsetage Bastianini in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach das Vertrauen für 2024 ausgesprochen. Da der 25-jährige, der mittlerweile wieder bei vollständiger Fitness angekommen ist, zuletzt aber keinen Aufwärtstrend andeuten konnte - in Thailand belegte er in Sprint und Grand Prix nur Platz 13 - halten sich die Gerüchte um eine Degradierung nach nur einer Saison im Werksteam hartnäckig. Besonders, da sich Kontrahent Martin zeitgleich im WM-Kampf befindet und aktuellen von Sieg zu Sieg donnert. Sollte der Pramac-Pilot tatsächlich Weltmeister werden: Kann Ducati ihn dann 2024 wirklich noch in einem Kundenteam platziert lassen?
Jorge Martin: Wäre sehr glücklich auf rotem Motorrad!
"Bis heute haben wir bei Ducati nicht über so eine Hypothese gesprochen", folgte zu Wochenbeginn das Dementi aus Borgo Panigale gegenüber 'Motorsport.com'. Martin selbst bezog dann am Donnerstag im Rahmen der offiziellen MotoGP-Pressekonferenz in Sepang Stellung. Der gebürtige Madrilene will keinen Druck auf Ducati ausüben, verheimlichte seine Bereitschaft für einen Wechsel ins Werksteam aber auch nicht gerade: "Ich kann nicht viel sagen. Ich wäre stolz, nächstes Jahr mit Pramac Ducati weitermachen zu können. Aber wenn mich Ducati auf einem roten Bike haben möchte, wäre ich natürlich auch sehr glücklich."
Im Bereich des Möglichen wäre ein Platztausch zwischen Martin und Bastianini jedenfalls, schließlich stehen beide Piloten direkt bei Ducati unter Vertrag, ebenso wie Pramac-Neuzugang Franco Morbidelli und Francesco Bagnaia. Am Donnerstag nach seinem Stallgefährten für 2024 befragt, versuchte sich der amtierende Weltmeister in Zurückhaltung, ließ gleichzeitig aber auch durchblicken, dass er die Fahrer-Konstellation der Roten im kommenden Jahr gerne unverändert lassen würde.
"Ihr stellt mir immer so fiese Fragen", lachte Bagnaia und stellte dann klar: "Ich war nie Teil einer solchen Entscheidung und ich möchte auch in Zukunft nicht Teil einer solchen Entscheidung sein. Ich denke, dass es Enea gegenüber nicht fair wäre, nach einer solchen Saison [mit vielen Verletzungen, Anm.]. Aber ich bin nur hier, um Rennen zu fahren. Ihr müsst besser ihn [Martin, Anm.] fragen, ich weiß nichts."
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