Der amtierende Superbike-Champion Alvaro Bautista wird an diesem Wochenende für Ducati als Wildcard-Pilot an den Start gehen. Der Einsatz in Malaysia ist der Lohn für seinen Einsatz für die italienische Marke in der World-Superbike-Meisterschaft.
Gelingt Bautista ein Sensationserfolg?
Wie Fans und Beobachter der MotoGP-Szene wissen, sind Wildcard-Einsätze keine Seltenheit in der Königsklasse des Motorradsports. In der Vergangenheit gelang es sogar einigen Piloten, scheinbar Unmögliches bei ihren Gastauftritten zu erreichen. "Ja, ich weiß, was Dani Pedrosa dieses Jahr schon erreicht hat", erinnerte der Spanier an die großartigen Leistungen des KTM-Testfahrers in Jerez und Misano. "Jeder spricht mich darauf an. Aber wir sind in einer ganz anderen Situation als Dani, er hat schließlich sehr viele Testkilometer mit der KTM bestritten. In meinem Fall ist das anders. Mir fehlt noch etwas die Erfahrung mit diesem Motorrad. Allerdings komme ich direkt aus einem Wettbewerb - Das ist etwas, was Dani vielleicht gefehlt hat", stellte Bautista klar.
Auch auf den Sensationssieg von Troy Bayliss aus dem Jahr 2006 wurde Bautista daraufhin angesprochen. "Das war damals eine andere Zeit, damals hatten alle Piloten verschiedene Reifen. So etwas heutzutage zu erreichen, ist praktisch unmöglich", gab sich Bautista realistisch. "Das Level ist so eng, selbst wenn Du mit der Rundenzeit nah an der Spitze liegst, kannst Du dich weit hinten im Feld befinden. Du kannst nur 7 Zehntelsekunden verlieren und trotzdem ganz hinten stehen. Ich möchte deshalb nicht auf meine Position schauen."
Bautista selbst ist seit seinem MotoGP-Abschied nach der Saison 2018 kein Rennen in der Königsklasse mehr gefahren. Dennoch hat der 38-Jährige eine positive Erinnerung an einen Gastauftritt auf einer Werksducati vorzuweisen: 2018 musste in Australien der verletzte Jorge Lorenzo im Ducati-Werksteam ersetzt werden. Bautista, damals Stammfahrer auf einer Kundenmaschine im Angel Nieto Team, bekam die Möglichkeit auf die rote Desmosedici zu steigen. Der Spanier überzeugte auf Anhieb und sicherte sich im Rennen auf Phillip Island überraschend den vierten Platz.
Bautista: Zu viele Devices an MotoGP-Bikes
"Damals war der Unterschied zwischen den Werksmaschinen und der Kundenducati sehr groß. Das ist heutzutage mit all den 'Devices' komplett anders", erklärte der Spanier nun in Sepang. "Nach meinem Gefühl haben die Piloten heute weniger Kontrolle, es kommt viel stärker auf das Setup an, auf die Elektronik und die Aerodynamik. Es gibt so viele Dinge, die die Fahrer am Motorrad bedienen müssen."
Auf die Frage, wie er diese Entwicklung der MotoGP-Raketen bewertet, antwortete Bautista: "Für die Fahrer ist es vielleicht nicht gut, aber die Werke wollen ihr Bike weiterentwickeln und die Besten sein." Bautista gab daraufhin eine klare Meinung ab. "Ich als Fahrer möchte all diese Dinge nicht haben, ich bevorzuge es, die Dinge mit dem Fahren zu kompensieren", gestand der Spanier.
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