Vor dem ersten Indien GP der MotoGP auf dem Buddh International Circuit herrscht große Unsicherheit. Während großes Visa-Chaos die Anreise von Teams und weiteren Mitarbeitern des Trosses gefährdet, scheint ein weiteres Fragezeichen vor dem Rennen nun geklärt zu sein: Die Strecke.
Bis vor kurzem stand die Sicherheit auf dem, eigentlich für die Formel 1 gebauten, Kurs in Frage. Die Homologation sei in Gefahr, da die Umbaumaßnahmen für den Motorradsport scheinbar nur auf den letzten Drücker abgeschlossen werden könnten. Die MotoGP-Fahrer forderten geschlossen Informationen zur Sicherheitslage des Kurses. Deswegen reiste Dorna-Sicherheitschef und Ex-MotoGP-Pilot Loris Capirossi direkt nach dem Rennen in Misano auf den Subkontinent, um sich so früh wie möglich selbst ein Bild zu machen.
Capirossi: Alle für MotoGP nötigen Änderungen an der Strecke vorgenommen
Der Italiener nahm im Interview mit unseren Kollegen von GPone.com Stellung und beruhigte die Gemüter: "Ich bin seit einer Woche hier, wir haben gearbeitet, und heute bin ich auch mit dem Motorrad gefahren, um mir einen noch besseren Überblick zu verschaffen. Ich kann sagen, dass die Strecke in Ordnung ist und die Fahrer zufrieden sein werden: Alle geforderten Änderungen wurden vorgenommen und alle notwendigen Schutzvorrichtungen wurden angebracht. Ich für meinen Teil kann auch sagen, dass das Design wunderschön ist: Es gibt eine fantastische Parabolika-Kurve."
Den Berichten, dass der Strecke ein Ausbleiben der Homologation drohe, antwortete der MotoGP-Veteran mit Verweis auf das Standardverfahren bei allen Rennwochenenden: "Alle Strecken der Welt werden am Donnerstag vor dem Grand Prix homologiert und verlieren ihre Homologation, wenn der Grand Prix endet. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Misano hat heute keine Homologation mehr. Die meisten Rennstrecken entfernen Spezialfarben und Sicherheitselemente am Montag nach dem Rennen und verlieren damit auch ihre Homologation. Der Fall Indien ist derselbe wie der aller anderen Rennstrecken der Welt."
Fahrer bereits in Misano überzeugt worden
Für den 50-Jährigen ist klar, dass es keinerlei Probleme mit der Abnahme der Strecke geben wird. Auch die Fahrer seien bereits im Voraus beruhigt worden: "In der Sicherheitskommission von Misano haben wir den Fahrern wie immer die Strecke mit Aufnahmen einer Drohne gezeigt. Sie war noch nicht fertig, zum Beispiel waren die Randsteine noch nicht gestrichen, aber alle waren zufrieden. Jetzt, wo sie fertig ist, ist es noch besser: Alles ist in Ordnung."
Trotz erfolgreicher Abnahme und installierter Sicherheitsmaßnahmen, wird die Strecke laut dem 328-maligen GP-Starter eine große Herausforderung darstellen: "Sie ist anders als alle anderen und auch ziemlich schwierig." Als besondere Schwierigleit gilt neben schnellen Kurven der schmutzige Streckenbelag auf der kaum mehr befahrenen Piste in Greater Noida. Doch auch hier versucht Capirossi zu beruhigen: "Sie arbeiten rund um die Uhr daran, ihn [den Asphalt, Anm. d. Red.] zu reinigen, sodass die Strecke auch unter diesem Gesichtspunkt fertig sein wird. Natürlich werden auf dieser Strecke nicht viele Rennen gefahren, so dass nicht viel Gummi drauf ist, aber als ich heute mit dem Motorrad gefahren bin, fand ich ihn schon in gutem Zustand vor."
Am Freitag können sich die MotoGP-Fahrer und die Piloten der beiden Nachwuchsklassen selbst ein Bild davon machen, so sie denn bis dahin überhaupt an der Strecke angekommen sind. Motorsport-Magazin.com berichtet natürlich wie immer ausführlich von der MotoGP und hält euch über die aktuellen Entwicklungen rund um das Indien-Debüt am laufenden.
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