Nach einem frustrierenden Samstag mit samt letztem Platz im Qualifying und P21 im Sprint war Fabio Quartararo im Großbritannien-GP auf Wiedergutmachung aus. Drei Runden vor Schluss kämpfte der Franzose nach einer sehenswerten Aufholjagd am vorderen Ende der Verfolgergruppe mit Jorge Martin und Luca Marini um den sechsten Platz, ehe er zu einem verhängnisvollen Überholversuch ansetzte.
Quartararo hatte in Turn 3 eine weitere Linie gewählt und wollte beim Umlegen für die folgende Linkskurve T4 innen an Marini vorbeistechen. Der Yamaha-Pilot war jedoch nicht vollständig daneben, Marini hielt gegen. Es kam zur Berührung, die auf eine kuriose Art und Weise endete. Während Marini recht unbeschadet weiterfahren und das Rennen als Siebter beenden konnte, verlor Quartararo seine Verkleidung seiner Yamaha. Mit 'nacktem' Motorrad musste er an die Box zurückkehren.
Glück im Unglück: Die Rennleitung hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Bike-Wechsel während des Rennens erlaubt, da leichter Regen an vereinzelten Stellen der Rennstrecke eingesetzt hatte. So konnte Quartararo - wenn auch aus anderem Grund - auf sein Ersatzbike wechseln und mit Platz 15 immerhin einen WM-Punkt ins Ziel retten.
Kein Vorwurf an Marini: Kann passieren
Anschließend wollte der Yamaha-Pilot Marini keinen Vorwurf für die verheerende Berührung machen. "Das war kein Fehler", analysierte er. "Wir fahren am Limit, da muss man manchmal alles versuchen. Das ist heute auch Marc [Marquez, Anm.] passiert. Leider habe ich bei diesem Kontakt einen Teil der Verkleidung verloren. Aber das sind Dinge, die passieren können."
Ohnehin versuchte Quartararo, nach den Enttäuschungen vom Vortag die positiven Dinge des Rennens zu sehen. "Verglichen mit gestern war das ein gutes Rennen", zog er Bilanz. Bereits am Samstag hatte er angekündigt, den Großbritannien-GP zu einigen Experimenten nutzen zu wollen. Diese zeigten scheinbar Wirkung: "Wir haben eine neue Verkleidung, eine neue Gabel und ein anderes Setup ausprobiert. Ich bin auf einem Motorrad gefahren, das ich so noch nie getestet hatte. In den ersten sechs, sieben Runden lief alles wirklich gut."
Speziell die neue Verkleidung habe ihm in der Beschleunigungsphase geholfen, sagt Quartararo. Deshalb wolle er sie auch am Red Bull Ring, einer Hochgeschwindigkeitsstrecke mit vielen Beschleunigungszonen wieder verwenden. Von einer Wunderheilung will der Yamaha-Pilot aber nichts wissen: "Das Gefühl hat sich allgemein nicht viel verbessert. Ich werde weiterhin mein Bestes geben, aber mit dem aktuellen Niveau war Morbidelli der einzige, den ich überholen konnte, weil wir das gleiche Bike haben. Wenn wir bremsen, beschleunigen unsere Rivalen schon wieder. So gibt es nie eine echte Überholmöglichkeit."
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