Am vergangenen Wochenende erlebte MotoGP-Superstar Marc Marquez eines der schlimmsten Wochenenden seiner bisherigen Karriere. Auf seiner einstigen Paradestrecke am Sachsenring stürzte er bis zum Warm Up gleich fünf Mal, weitere Abflüge verhinderte der Honda-Pilot nur mit viel Glück und Können. Nach einem Highsider am Sonntagmorgen zog er sich schließlich mit einer kleinen Fraktur im linken Daumen vom Hauptrennen zurück.

Bis zum Ende der MotoGP-Saison 2024 steht Marquez noch bei Honda unter Vertrag, die Ereignisse der vergangenen Woche in Deutschland haben im Paddock aber Diskussionen über einen möglichen vorzeitigen Ausstiegs des Spaniers aus seinem Kontrakt ausgelöst. Am Donnerstag wurde der achtfache Weltmeister von 'MotoGP.com' zu seiner Zukunft befragt. Dort machte er deutlich, aktuell zu 100 Prozent auf Honda festgelegt zu sein, vermied gleichzeitig jedoch ein eindeutiges Bekenntnis: "Wenn ich hier [in Assen, Anm.] bin, dann, weil mein Einsatz für Honda maximal ist und ich mit ihnen zusammenarbeiten möchte, um unser Projekt für die Zukunft zu verbessern."

Marc Marquez wirft hin: Keine Lust mehr auf Honda (05:57 Min.)

Auch auf erneute Nachfrage, ob er auch im kommenden Jahr noch bei Honda sein werde, lieferte Marquez kein klares Statement. Er wich aus und antwortete kryptisch: "Momentan bin ich hier, um mit ihnen an der Zukunft zu arbeiten - und das bedeutet für das Projekt im nächsten Jahr. Dieses Jahr wird mein Leben nicht sonderlich stark verändern, mein Einsatz bleibt maximal."

Am Donnerstagabend wurde der achtfache Weltmeister im Rahmen der offiziellen MotoGP-Pressekonferenz dann ein weiteres Mal nach seiner Zukunft befragt. Auch hier ähnelten sich seine Worte derer weniger Stunden zuvor: "Ich lese nicht viel. Ich konzentriere mich lieber auf mich selbst und hatte in den letzten Tagen ohnehin genug mit meiner Physiotherapie und im Fitnessstudio zu tun. Dass ich hier bin, zeigt, dass ich mich zu 100 Prozent für Honda einsetze und unser Projekt für die Zukunft verbessern will. Mein Einsatz ist maximal. Deswegen bin ich hier, damit wir Informationen sammeln und uns in Zukunft verbessern können."

Marc Marquez ist in Assen einer von nur zwei Honda-Stammfahrern, Foto: LAT Images
Marc Marquez ist in Assen einer von nur zwei Honda-Stammfahrern, Foto: LAT Images

Wechselt Marc Marquez in ein drittes KTM-Team?

Zwischen den Zeilen lässt sich Marquez also durchaus eine Hintertür für einen möglichen Teamwechsel bereits zur kommenden Saison offen. Passend dazu machten am Donnerstag im MotoGP-Paddock Gerüchte die Runde, wonach KTM an einem dritten Team in der Königsklasse arbeiten könnte. Marquez wurde in der Vergangenheit häufiger mit dem österreichischen Hersteller in Verbindung gebracht, über Sponsor Red Bull gibt es zumindest eine erste Verbindung. Die nächsten Tage und Wochen werden Klarheit liefern, ob an einem möglichen 'Super-Team' mit Marquez und KTM-Talent Pedro Acosta etwas dran ist.

So oder so: Vor der Sommerpause steht Marquez in Assen jedenfalls nochmal ein schwieriges Wochenende bevor. Denn wie er am Rande der Dutch TT verraten hat, zog er sich bei seinem Highsider am Sachsenring auch eine gebrochene Rippe und Verletzungen am linken Fußknöchel zu. "Ich bin am Limit, aber bereit. Die gebrochene Rippe wird sicherlich am schmerzhaftesten", berichtet der Spanier, der um seine Wichtigkeit für Honda weiß: "Es ist wichtig, dass ich hier bin, weil zwei andere Honda-Fahrer verletzt sind [Joan Mir und Alex Rins, Anm.]. Honda braucht Motorräder auf der Strecke, um sich in Zukunft verbessern zu können."