Vor einer sensationellen Kulisse von fast 117.000 Fans liefern die MotoGP-Stars in Le Mans ein echtes Spektakel. Zwei dramatische Kollisionen zwischen Francesco Bagnaia und Maverick Vinales sowie Luca Marini und Alex Marquez sorgen für Schrecksekunden. Marco Bezzecchi setzt sich in einer hektischen Anfangsphase an die Spitze, fährt schnell einen Vorsprung auf seine Verfolger aus und holt einen ungefährdeten Sieg. Jorge Martin wird Zweiter, Johann Zarco erbt durch einen Sturz von Marc Marquez in der vorletzten Runde Platz drei beim Heimrennen.

Bezzecchi liegt durch seinen Sieg in der Weltmeisterschaft nur noch einen Punkt hinter Bagnaia. Brad Binder ist mit 13 Punkten Rückstand Dritter, Martin liegt mit 14 Zählern Rückstand auf Rang vier.

Die Schlüsselszene im MotoGP-Rennen von Le Mans

In den ersten elf Runden herrscht in der Führungsgruppe Chaos. Dann kassiert Bezzecchi aber in Turn 3 Miller und setzt sich sofort von all seinen Verfolgern ab. In der Folge fährt der junge Italiener ein souveränes Rennen und bringt den Sieg problemlos ins Ziel.

MotoGP Le Mans: Der Rennfilm

Die Startaufstellung: 1. Bagnaia, 2. M. Marquez, 3. Marini, 4. Miller, 5. Martin, 6. Vinales, 7. Bezzecchi, 8. A. Marquez, 9. Zarco, 10. Binder, 11. A. Espargaro, 12. A. Fernandez, 13. Quartararo, 14. Nakagami, 15. Di Giannantonio, 16. Mir, 17. Morbidelli, 18. Rins, 19. Petrucci, 20. Savadori, 21. Folger

Start: Marc Marquez kommt von Startplatz zwei hervorragend weg und geht in Führung. Dahinter reihen sich Miller und Marini ein, Bagnaia fällt von der Pole Position auf Rang vier zurück. Quartararo kann von Startplatz 13 aus eine Position gut machen. Eine ganz schlechte Startphase erwischt Binder, der von P10 auf den 18 Rang zurückfällt.

2. Runde: Miller attackiert in Turn 7, geht aber weit und Marquez kann kontern. In Turn 8 versucht es Miller erneut, muss Marquez aber wieder durchlassen.

Bagnaia ist unterdessen an Marini vorbei auf Rang drei. Martin leistet sich einen Schnitzer und verliert von P5 aus fünf Positionen.

3. Runde: Jetzt klappt es für Miller! Er bremst in Kurve drei Marquez aus und führt.

5. Runde: Vinales und Bagnaia kollidieren! Beide Fahrer stürzen und werden im Kiesbett handgreiflich. Die Kollision wird von den Stewards untersucht.

6. Runde: Nächste Kollision! Marini und Alex Marquez crashen am Ausgang von Turn 4. Auch für sie ist das Rennen vorbei und auch diese Situation wird von den Stewards behandelt. Miller, Marc Marquez und Bezzecchi bilden nun das Führungstrio, sechs Zehntel dahinter fährt Martin.

7. Runde: Martin hat den Anschluss gefunden, Vierkampf an der Spitze nun.

8. Runde: Bezzecchi greift in Turn 8 Marquez an, geht dabei aber weit und nimmt Marquez mit. Bezzecchi ist vorbei, doch Martin überholt beide Fahrer und ist damit Zweiter. Die nächste Untersuchung durch die Stewards.

9. Runde: Bezzecchi bremst in Turn 3 Martin aus. Miller vor Bezzecchi, Martin und Marc Marquez.

Die Stewards entscheiden, dass sich Bezzecchi für sein Manöver gegen Marquez um eine Position zurückfallen lassen muss. Er macht das am Ende der Runde und lässt Martin vorbei.

10. Runde: Martin geht in Turn 6 weit, Bezzecchi ist wieder durch. Eine Kurve später drückt sich auch Marquez am Pramac-Piloten vorbei.

11. Runde: Bezzecchi führt! Er kassiert in der ersten Kurve Miller.

In Turn 9 muss Miller auch Marquez vorbeilassen, der nun sechs Zehntel hinter Bezzecchi auf Platz zwei liegt.

13. Runde: Miller verliert eine weitere Position. In Turn 3 geht Martin vorbei und ist damit Dritter. An der Spitze baut Bezzecchi seinen Vorsprung auf mehr als eine Sekunde aus.

Joan Mir ist unterdessen aus dem Rennen gestürzt.

15. Runde: Nächster Sturz: Alex Rins ist in Kurve neun abgeflogen.

19. Runde: Marquez leistet sich in Turn 8 einen Fehler und kommt von der Strecke ab, doch Martin kann den Patzer im Kampf um Platz zwei noch nicht nützen.

21. Runde: Binder hat sich wieder auf Rang sieben nach vorne gekämpft, muss nach einem Abschneider in Turn 9/10 aber in die Longlap-Penalty und fällt auf P9 zurück.

Martin attackiert Marquez im letzten Sektor, doch Marquez kann vorerst noch kontern.

22. Runde: Martin greift in Turn 8 erneut an, geht aber weit und Marquez schlüpft wieder durch.

25. Runde: Martin versucht es nun in Turn 3, ist kurzzeitig vorbei doch Marquez kontert erneut und behält P2.

Miller ist an dieser Stelle auf Platz sieben liegend aus dem Rennen gestürzt.

26. Runde: Marquez ist gestürzt! Martin geht in Turn 7 am Repsol-Honda-Star vorbei, wenige Meter später crasht Marquez ohne Feindeinwirkung.

Ziel: Bezzecchi gewinnt mit mehr als vier Sekunden Vorsprung auf Martin. Zarco steht bei seinem Heimrennen als Dritter auf dem Podium. Rookie Augusto Fernandez wird sensationeller Vierter vor Aleix Espargaro und Brad Binder. Fabio Quartararo muss sich mit P7 begnügen. Dahinter landen Fabio Di Giannantonio, Takaaki Nakagami und Franco Morbidelli. Die letzten Punkte gehen an die Ersatzfahrer Danilo Petrucci, Lorenzo Savadori und Jonas Folger. Nur 13 Fahrer kommen ins Ziel.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium in Le Mans

Marco Bezzecchi (Sieger, VR46): "Es ist fantastisch, jetzt darf ich mir endlich meinen Schnauzer abrasieren, der hat mir sowieso nicht gefallen. Was das Rennen angeht, es war fantastisch. Mir ist ein sehr guter Start gelungen, das hat es wesentlich leichter als gestern gemacht. Ich war in der Gruppe und hatte gute Zweikämpfe. Dann habe ich versucht, meinen Rhythmus zu fahren und es fühlte sich sehr gut an. Das ist ein Sieg für meine Jungs und alle meine Fans."

Jorge Martin (Zweiter, Pramac): "Das war ein hartes Rennen für mich. Am Anfang ging ich geradeaus und wäre fast in Marini gecrasht, da war ich auf Platz 10. Dann konnte ich langsam zurückkommen und sah die vielen Stürze. Als ich Marc einholte, wusste ich, dass das ein großartiger Zweikampf wird. Wir haben uns sicher zehnmal gegenseitig überholt, aber am Ende ist mir ein gutes Manöver gelungen. Als ich hörte, dass er gestürzt war, habe ich versucht, die Lücke zu Johann aufrecht zu erhalten. Das war ein hartes Rennen, aber ich habe es sehr genossen. Das ist mein erster Podestplatz in dieser Saison, das ist sehr gut. Jetzt konzentriere ich mich auf das nächste Rennen."

Johann Zarco (Dritter, Pramac): "Es fühlt sich gut an. Es war hart, am Ende war ich am Limit. Ich wollte keinen Fehler machen. Glücklicherweise hat Marc diesen Fehler gemacht. Ich wollte meinen Teamkollegen noch holen, aber er war zu stark. Der dritte Platz ist gut. Der Start war auch gut, aber in Kurve 6 schoss Alex Marquez rein und ich musste ausweichen. Was ich am Start gewonnen hatte, verlor ich da wieder. Dann musste ich mich von hinten durchkämpfen und es gab viele Stürze. Das war hart. Auch Fernandez war schnell und ich musste lange warten, bis ich ihn überholen konnte. Der dritte Platz beim Frankreich GP, dem 1000. GP, ist eine große Ehre, ich bin sehr stolz darauf."