Das MotoGP-Rennen in Argentinien nahm für Fabio Quartararo schon in der ersten Runde ein üble Wendung. Takaaki Nakagami krachte bei einem Überholversuch in die Yamaha des Franzosen und schob ihn von der Strecke. Quartararo fiel auf den 16. Rang zurück, nur der zuvor bereits gestürzte Brad Binder lag noch hinter ihm.
Die MotoGP-Stewards untersuchten die Kollision und kamen schnell zu einem Urteil: Rennunfall, keine Strafe nötig. Eine Entscheidung, die Quartararo nicht nachvollziehen konnte. "Ich weiß nicht, was sie sich denken", schäumte der Yamaha-Star. "Sasaki hat in der Moto3 wegen einer leichten Berührung eine Strafe erhalten (Sasaki musste im Rennen eine Position zurückgeben, Anm.). Taka hat mein Rennen zerstört und kommt ohne Strafe davon. Ich bin mit dieser Entscheidung nicht einverstanden."
Nakagami wiederum erachtet die Stewards-Entscheidung als korrekt. "Ich habe versucht, ihn zu überholen und habe die Kurve etwas überschossen. Ich habe den Apex verpasst, aber es war kein verrücktes Manöver", beschreibt der LCR-Pilot seine Sicht der Dinge. "Wir haben uns berührt, aber das ist Racing. Er ist nicht gestürzt. Natürlich hat er Positionen verloren, dafür möchte ich mich entschuldigen, aber das ist Racing."
Quartararos Ärger ist dennoch verständlich, denn im Gegensatz zu einigen Regenrennen in der Vergangenheit war 'El Diablo' am Sonntag in Argentinien deutlich schneller unterwegs als sein siebter Rang in der Endabrechnung vermuten lässt. Nach seiner Kollision mit Nakagami im ersten Umlauf verlor Quartararo in den verbleibenden 24 Runden nur noch gut fünf Sekunden auf Sieger Marco Bezzecchi - und das, obwohl er neun Fahrer überholen musste.
"Meine Pace im Nassen war super. Damit bin ich sehr glücklich. Ohne die Kollision mit Nakagami wären die Top-Five absolut realistisch gewesen", sagte der von Startplatz zehn ins Rennen gegangene Quartararo. "Umso frustrierender ist es, wenn dann in den ersten Runden immer irgendetwas passiert, was dein Rennen massiv beeinträchtigt." Zur Erinnerung: Schon im Sprint von Portimao verlor Quartararo nach einer Kollision mit Joan Mir viele Positionen.
So steht der MotoGP-Vizeweltmeister des Vorjahres nach zwei Rennwochenenden mit nur 18 Punkten da, 32 weniger als der neue WM-Leader Marco Bezzecchi. Als Zehnter der Gesamtwertung liegt er sogar einen Rang hinter Teamkollege Franco Morbidelli.
Quartararo hofft aber, bald besseres Material von Yamaha zu erhalten: "Ich mache mächtig Druck, um in Jerez (die MotoGP testet dort nach dem Rennwochenende am 1. Mai, Anm.) neue Teile zu bekommen, die mir ein paar Zehntelsekunden bringen. Geplant sind ein neuer Auspuff und Updates an der Aerodynamik, denn in diesen Bereichen nutzen wir aktuell noch sehr alte Teile."
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