Fehlstart für Vizemeister Fabio Quartararo und Yamaha beim Saisonauftakt der MotoGP in Portimao: Der Franzose wurde im Rennen nur achter, Tags zuvor im Sprint war er gar nur Zehnter geworden. Der Rückstand auf Titelverteidiger Francesco Bagnaia steht nach nur einem Wochenende bereits bei satten 29 Punkten.

Für das schwache Abschneiden des Franzosen gibt es zwei Gründe, welcher er nach dem Rennen noch ausführte: "Natürlich war das ein schwieriges Wochenende. Der achte Platz stammt vor allem aus dem Qualifying. Gestern hatten wir ein Problem mit der Launch-Control und heute habe ich die falsche Linie gewählt und schon waren wir [am Start, Anm. d. Red.] sehr weit zurück." In einem enttäuschenden Qualifying kam der Weltmeister von 2021 nur auf Rang 11. Sowohl in Sprint als auch Grand Prix war er nach Runde 1 außerhalb der Punkte zu finden.

Eine große Aufholjagd folgte aber jeweils nicht. Im Sprint erreichte er noch Rang 10. Im Rennen gab es noch acht Punkte für den achten Rang. Dabei muss aber beachtet werden, dass die vor ihm liegenden Miguel Oliveira, Marc Marquez, Jorge Martin und Luca Marini allesamt mit Stürzen ausfielen und mit Enea Bastianini einer der Mitfavoriten gar nicht am Start war. Überholt hat Quartararo also kaum. Der Franzose leidet unter dem Hauptproblem seines Bikes: "Die Pace ist nicht schlecht, aber mit unserem Fahrstil sind Zweikämpfe zurzeit nicht möglich. Wir müssen da eine Lösung finden."

Egal gegen welches Bike: Yamaha kann nicht überholen

Dabei konnte und wollte er sich auch nicht auf die Überlegenheit Ducatis herausreden. "Es geht nicht nur um Ducati, sondern auch um alle anderen. Unser Bike ist völlig anders. Wenn sie das Bike aufrichten, ist ihr Grip ganz anders. Wir haben dafür im Moment keine Lösung. Du kämpfst dich ran, bist nah dran, aber du hast keine Chance zu überholen. Sie ziehen weg, dann kommst du wieder näher und sie ziehen wieder weg. Ich kann nicht bei ihnen bleiben, um einen Überholversuch zu starten. Das ist mein Problem", berichtete ein konsternierter Quartararo.

Angesichts des prinzipiellen Potentials seines Motorrades ist die Situation doppelt bitter: "Ich weiß nicht, was wir tun können. Ich war auch hinter den Hondas und konnte kaum etwas tun. Das ist dasselbe mit allen Herstellern. Wir haben gutes Potential und können schnell sein. Aber wir können nicht kämpfen und an ihnen dranbleiben." Für Quartararo sind gute Ergebnisse momentan nur mit starkem Qualifying und gutem Start möglich. Beides ging jedoch beim Portimao-Auftakt in die Hose.

Morbidelli unter ferner liefen

Während Quartararo wenigstens in Sachen Pace mit dabei ist und nur nicht richtig überholen kann, erlebte Teamkollege Franco Morbidelli die nahtlose Fortsetzung des katastrophalen Vorjahres. Der Italiener wurde in Portimao abgeschlagener Letzter. Selbst MotoGP-Rookie Augusto Fernandez nahm ihm auf der GASGAS in seinem ersten Rennen über fünf Sekunden ab. Morbidelli holte als 14. nur Punkte, weil sechs Fahrer ausfielen und zwei erst gar nicht starteten. Wenn der Vizemeister von 2020 nicht bald etwas Pace findet, dann werden Gerüchte um seinen Platz bei Yamaha wieder sehr schnell die Runde machen.