Für einen Fehler im MotoGP-Sprint am Samstag in Portimao bezahlt Joan Mir nun gleich doppelt. Bei einem missglückten Angriff auf Fabio Quartararo in Turn 13 war Mir zu Sturz gekommen und konnte den ersten Sprint der MotoGP-Geschichte so nicht beenden. Am Samstagabend sprachen die MotoGP-Stewards für dieses Manöver zusätzlich eine Longlap-Penalty für Mir im sonntäglichen Hauptrennen aus.

In der Urteilsbegründung der FIM MotoGP Stewards Freddie Spencer, Andres Somolinos und Tamara Matko ist von überambitioniertem Verhalten Mirs die Rede, welches das Rennen von Fabio Quartararo massiv beeinträchtig habe. Tatsächlich verlor der Yamaha-Star durch die Kollision zahlreiche Position und blieb im Sprint schließlich ohne Punkte.

Mirs Repsol Honda Team legte wie im Reglement vorgesehen innerhalb von 60 Minuten nach Aussprache der Strafe Berufung ein. Der Fall wanderte somit zu den FIM Appeal Stewards, die für derartige Einsprüche zuständig sein. Sie hörten sowohl Mir und seinen Teammanager Alberto Puig als auch das MotoGP-Stewards-Panel mit Spencer, Somolinos und Matko an.

Es wurde zusätzliches Videomaterial gesichtet. Die Onboard-Kamera an Mirs Motorrad war allerdings nicht aktiviert, da in jedem Rennen nur einzelne Fahrer damit ausgestattet sind. Honda legte zudem ein Bild vor, welches den MotoGP-Stewards zuvor nicht zur Verfügung stand.

Die FIM Appeal Stewards wiesen den Einspruch allerdings ab und bestätigten die Strafe der MotoGP Stewards. Die Entscheidung ist ihrer Ansicht nach korrekt und so muss Mir am Sonntag im Hauptrennen in die Longlap-Penalty.