Am Sonntag findet in Portimao der letzte Testtag vor dem Start der MotoGP-Saison statt. Das erste Rennwochenende des Jahres steigt in zwei Wochen [24. bis 26. März], ebenfalls in Portugal auf dem Algarve Circuit. Am letzten Testtag bereits nicht mehr dabei ist Fabio Di Giannantonio. Der Gresini-Pilot wurde nach einem Crash am Samstag von den MotoGP-Ärzten als 'nicht fit' deklariert und bekam keine Starterlaubnis.

Di Giannantonio war am Samstag in Kurve sieben zu Sturz gekommen - laut eigener Aussage ein relativ harmloser Sturz bei geringer Geschwindigkeit. Trotzdem zog sich der Italiener dabei eine Gehirnerschütterung zu und klagte über den kurzzeitigen Verlust seiner Sinne. Die logische Folge: Mehrere Tage Pause, um sich vollständig zu erholen.

Doch wie konnte sich Di Giannantonio bei einem vermeintlich harmlosen Abflug so schwerwiegend verletzen? Die Erklärung ist simpel. "Das Kiesbett ist der Wahnsinn!", wütet der Gresini-Pilot am Sonntag. "Jedes Jahr beschweren wir uns darüber. Der Kies fühlt sich wie Steine an - wirklich große Steine. Wenn du auf sie fliegst, ist das schmerzhafter als wenn du auf dem Asphalt landest."

Di Giannantonio flucht: Dann können wir auch in Monaco fahren!

Di Giannantonio weiter: "Ich bin lediglich über den Asphalt gerutscht und als ich den Kies berührt habe, war das wie eine Explosion. Mein Kopf ist in den Kies geknallt. Es war, als hätte mir jemand den Stecker gezogen. Wir achten so sehr auf das Equipment der Fahrer und die Kurven. Da brauchen wir auch bessere Richtlinien für den Kies. So ist es, als wenn du in eine Wand donnerst. Da könnten wir auch in Monaco fahren. Das Risiko ist das Gleiche, aber die Show immerhin besser."

Über das Kiesbett in Portimao diskutieren die MotoGP-Piloten seit Jahren, Foto: LAT Images
Über das Kiesbett in Portimao diskutieren die MotoGP-Piloten seit Jahren, Foto: LAT Images

Das harte Kiesbett ist bereits seit dem Debüt Portimaos im Jahr 2020 Thema im Fahrerlager. "Wir fragen Sie jedes Jahr, ob Sie den Asphalt verändern können. Sie sagen immer: 'Ja, Ja. Wir kümmern uns darum'. Aber es ist nichts passiert", verrät Di Giannantonio. Eigentlich sollte das komplette Kiesbett um den Algarve Circuit herum angepasst werden. Zum Start der zweitägigen Testfahrten an diesem Wochenende wurde allerdings nur das Kies in Turn eins, einem schnellen Rechtsknick, ausgetauscht. Ob sich bis zum Saisonauftakt in zwei Wochen an den restlichen Stellen noch etwas ändern wird, ist unbekannt.

Der Ärger Di Giannantonios ist durchaus verständlich. "Ich habe einen ganzen Testtag und drei bis vier normale Trainingstage zuhause verloren. Und all das nur wegen dem Kies, das macht mich wütend", erklärt er. Immerhin: Eine Teilnahme des Gresini-Piloten am ersten Rennwochenende des Jahres in zwei Wochen scheint nicht gefährdet. Eine finale Untersuchung am Donnerstag vor dem Portugal Grand Prix muss Di Giannantonio allerdings noch bestehen.