Ein eigentlich positiver MotoGP-Test in Sepang endete vor einem Monat mit einem Schock für Yamaha. In der Zeitenjagd am letzten von drei Tagen ging man gnadenlos unter, Fabio Quartararo und Franco Morbidelli landeten nur auf den Rängen 19 und 20. Mit frischen Reifen war die Yamaha M1 kaum schneller als im Longrun, während die Konkurrenz auf neuen Pneus deutlich zulegen konnte.

Ein sehr eigenartiges Muster, das sich nun aber in Portimao bestätigt. Auch dort hatte man am Samstag gegen die Konkurrenz von Ducati und Aprilia auf eine schnelle Runde nicht den Hauch einer Chance. Fabio Quartararo verlor als Achter 0,843 Sekunden auf die Bestzeit, Franco Morbidelli als 21. gar 1,643 Sekunden.

"In der Vergangenheit war das Motorrad in allen Bereichen besser, sobald wir neue Reifen aufgezogen haben", erinnert sich Quartararo. "Jetzt ist es in manchen Bereichen besser, aber in anderen schlechter. Die Gründe dafür sind schwer zu verstehen. In Sepang habe ich versucht mit neuen Reifen schnell zu sein, aber die Rundenzeiten sind einfach nicht gekommen. Heute habe ich probiert, es gelassener anzugehen und genau zu überlegen, wie ich das Motorrad fahren muss. Schwierig war es aber erneut. Es ist frustrierend."

Quartararo war am Samstag in seiner schnellsten Runde mit Soft-Reifen um mehr als zwei Zehntelsekunden langsamer als bei seiner besten Rennrunde im Vorjahr. Damals war der Franzose aber auf zehn Runden alten Mediums unterwegs und das auch noch bei deutlich schlechteren Streckenbedingungen. "Das ist nicht nur für das Qualifying ein Problem, sondern auch für die Pace auf frischen Reifen im Rennen", warnt Quartararo. "Ich mache mir besonders Sorgen im Hinblick auf die Sprintrennen, denn in den ersten Runden sind wir etwa fünf Zehntelsekunden langsamer als unsere Rivalen. Wir sind sicher nicht bereit für das erste Rennwochenende. Ich fühle mich nicht gut auf dem Motorrad."

Quartararo und die 2023er-Yamaha - noch keine Liebesbeziehung, Foto: Yamaha Media
Quartararo und die 2023er-Yamaha - noch keine Liebesbeziehung, Foto: Yamaha Media

Wortkarg gab sich am Samstag Teamkollege Morbidelli. "Wir haben heute viel gearbeitet und eine Menge Daten gesammelt. Wir haben viele Dinge ausprobiert und im Bereich der Aerodynamik ein paar Fortschritte gemacht. Am Sonntag werden wir noch härter arbeiten", wird er in der offiziellen Presseaussendung des Teams zitiert.