Die Startnummer 1 für den amtierenden Weltmeister ist in der MotoGP aus der Mode gekommen. Fabio Quartararo entschied sich dagegen, Joan Mir entschied sich dagegen und zuvor auch Marc Marquez. Jorge Lorenzo wählte die #1 nur nach seinem ersten Titelgewinn in der Königsklasse, nach den folgenden zwei Gesamtsiegen blieb er bei seiner Nummer 99.

Als letzter Fahrer klebte sich bislang Casey Stoner die Startnummer 1 auf die Front seines Motorrads. Das war 2012, als der Australier im Repsol Honda Team in der letzten Saison seiner Karriere an der Titelverteidigung scheiterte und sich mit WM-Rang drei zufrieden geben musste.

Casey Stoner trug die 1 mit Stolz, Foto: Honda
Casey Stoner trug die 1 mit Stolz, Foto: Honda

Bricht nun Bagnaia die zehnjährige Phase einer MotoGP ohne die Startnummer 1? "Ich bin froh, dieses Problem zu haben", schmunzelte der frischgebackene Champion, als er nach den Testfahrten am vergangenen Dienstag in Valencia danach befragt wurde. "Ich werde mir das genau überlegen. Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeit, mit der Nummer 1 zu fahren. Und ich war immer fasziniert von den Fahrern, die sie getragen haben. Andererseits bedeutet diese Startnummer auch eine Menge Druck. Mal sehen. Es wird eine schwierige Entscheidung."

Für einen Wechsel der Startnummer spricht die Tatsache, dass Bagnaias Nummer 63 für ihn wohl weniger bedeutsam ist als etwa die 46 für Mentor Valentino Rossi oder die 93 für Marc Marquez. Die beiden Superstars trugen diese Nummern bereits zum Beginn ihrer WM-Karriere. Bei Bagnaia ist das anders.

Sein WM-Debüt gab Bagnaia mit der Startnummer 4, Foto: San Carlo Team Italia
Sein WM-Debüt gab Bagnaia mit der Startnummer 4, Foto: San Carlo Team Italia

Als 'Pecco' 2013 mit dem Team Italia in die Motorrad-Weltmeisterschaft einstieg, klebte noch die Nummer 4 an seiner FTR-Honda. Die folgenden drei Moto3-Saisons, die Bagnaia in Diensten von VR46-Racing und dem Aspar-Team verbrachte, wählte er die Nummer 21. Als es für Bagnaia 2017 in die Moto2 ging, war die 21 bereits vergeben. Diese trug VR46-Academy-Kollege Franco Morbidelli. Bagnaia verdoppelte kurzerhand und entschied sich für die 42. Bei seinem MotoGP-Aufstieg 2019 war aber auch diese Nummer vergeben - Alex Rins hatte das Vorrecht. Bagnaia addierte die 21 aus Moto3-Tagen und die 42 aus seiner Moto2-Zeit. So ergibt sich die 63, mit der er seine gesamte bisherige MotoGP-Karriere bestritten hat.