Für Fabio Quartararo gibt es am Sonntag nur ein Ziel: Der Franzose muss das letzte Rennen der MotoGP-Saison 2022 in Valencia unbedingt gewinnen, will er seine Chancen auf den Titelgewinn zumindest aus eigener Kraft bis zum Ende waren. Zwar dürfte Rivale Francesco Bagnaia dann noch immer nicht besser als P14 abschneiden, zumindest das erste Kräftemessen am Freitag ging allerdings an den Yamaha-Piloten.
Quartararo fuhr gleich im 1. Freien Training Bestzeit, während sein Kontrahent mit exakt sechs Zehntelsekunden Rückstand nicht über Platz 17 hinauskam. In FP2 trennten die beiden dann zwar nur noch 0,005 Sekunden, allerdings erneut mit dem Franzosen in der besseren Position. Er wurde Achter, Bagnaia Neunter.
"Es war ein guter Tag", berichtet Quartararo wenig später in seiner Medienrunde. "Die Pace war sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag wirklich gut. In der Zeitenattacke verlieren wir noch etwas Zeit, aber wir haben schon eine Idee wo. Ich fühle mich ziemlich stark, deutlich besser als im letzten Jahr."
2021 erlebte der Yamaha-Star einen schwierigen Valencia-GP: Er hatte von Freitagmorgen an starke Probleme mit dem Vorderreifen und kam im Qualifying nicht über Platz acht hinaus, im Rennen konnte er sich immerhin noch auf P5 verbessern. Dass es 2022 von Beginn an besser lief, liegt auch an der Entscheidung Michelins, in diesem Jahr eine jeweils eine Stufe härtere Reifenmischung zu verwenden. Schon am Donnerstag hatte Quartararo darin eine große Hilfe vermutet, am Freitag bestätigte sich dieses Gefühl: "Ich habe den harten Vorderreifen verwendet. Was die Pace angeht, hat mir das sehr geholfen."
Quartararo beeindruckt in Valencia mit starker Longrun-Pace
Speziell im 2. Freien Training hatte der amtierende Weltmeister beeindruckt, weil ihm selbst auf alten, abgenutzten Reifen noch äußerst schnelle Rundenzeiten gelangen. "Ich konnte noch 1:31.3er- und 1:31.4er-Zeiten fahren, das macht mich zuversichtlich", bestätigt Quartararo. Dass es in der Endabrechnung nur zu P8 reichte, beunruhigte ihn nicht. Schließlich fehlten ja auch nur 0,225 Sekunden zur Marini-Bestzeit: "Ich konnte schon in meiner zweiten Runde eine 1:31er-Zeiten fahren. Wir waren von Anfang an da, das ist also ein guter Start."
Zwar sehe der Yamaha-Star noch Verbesserungspotenzial in einigen Beschleunigungszonen, insgesamt überwiegt aber ein positiver Eindruck nach dem letzten Trainingstag der Saison. "Wir haben gut gearbeitet, unsere Pace ist stark", lobt Quartararo. "Vielleicht waren manche Fahrer auf eine Runde schneller, aber ich konnte jede Runde pushen ohne Fehler zu machen. Und trotzdem haben wir noch Luft nach oben in einigen Bereichen, deshalb freue ich mich auf morgen."
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