Es schien zunächst eine unbedeutende Entscheidung zu sein, dass sich Francesco Bagnaia am Ende des 1. MotoGP-Trainings in Sepang dafür entschied, im letzten Run keine neuen Reifen aufzuziehen. Er ging stattdessen mit denselben Pneus auf die Strecke, mit denen er zuvor bereits zwölf Runden abgespult hatte.

Bagnaia landete auf dem 11. Rang, was kein Drama bedeuten sollte, denn am Nachmittag rechnete man nicht mit Regen. Bei zunehmend besseren Grip-Verhältnissen wären die Rundenzeiten also ohnehin gepurzelt. Doch wie so oft kam es in Sepang anders als gedacht: Ein heftiger Regenschauer vor FP2 sorgte für nassen Asphalt und machte Verbesserungen unmöglich. Auch am Freitagabend regnete es in Sepang wieder, erneut nasse Bedingungen im 3. Freien Training sind nicht ausgeschlossen.

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Gibt es am Samstagmorgen tatsächlich ein Regen-Training, muss Bagnaia in Q1 ran. Ein Aufstieg in das so wichtige Q2 ist alles andere als garantiert, denn die Konkurrenz im ersten Qualifying-Abschnitt ist stark: Jack Miller, Johann Zarco, Maverick Vinales oder Aleix Espargaro wären dort Bagnaias Konkurrenten. "Es sind viele schnelle Fahrer aktuell auf Kurs Richtung Q1", weiß der WM-Leader selbst.

Wieso aber ging Bagnaia überhaupt dieses Risiko ein und hoffte im meteorologisch gewohnt unberechenbaren Sepang auf ein trockenes 2. Training. "Es war meine Entscheidung, denn ich habe nicht mit Regen gerechnet", nahm Bagnaia die Schuld auf sich. "Gleichzeitig war es auch sehr wichtig, möglichst viele Runden mit dem Medium-Hinterreifen zu fahren."

Dieser Reifen könnte schließlich am Sonntag Bagnaias Wahl im Rennen sein: "Ich bin ziemlich zufrieden mit der Performance des Medium. Ich konnte mich damit in meiner letzten Runde noch einmal steigern." Dieser letzte Umlauf Bagnaias war der 15. mit einem Satz Reifen. Das entspricht bereits drei Viertel der Renndistanz von 20 Runden.