Nur noch zwei Rennen sind in der MotoGP-Saison 2022 zu fahren. Enea Bastianini hat nach wie vor zumindest theoretische Titelchancen. Er liegt mit 42 Punkten Rückstand auf den neuen WM-Leader Francesco Bagnaia auf dem vierten Rang der Gesamtwertung.

Auf Phillip Island ließ er mit Rang fünf im Rennen nur gegenüber Bagnaia Punkte im Kampf um die Weltmeisterschaft liegen. Auf den gestürzten Fabio Quartararo machte er elf Punkte gut, Aleix Espargaro nahm er immerhin vier Zähler ab. Der fünfte Platz im Australien-GP war für Bastianini aber ein hartes Stück Arbeit.

Fabio Quartararo wirft WM-Führung weg: War's das mit dem Titel? (08:38 Min.)

Er hatte sich bereits am Samstag das Leben schwer gemacht, weil im Qualifying bereits in Q1 für den Gresini-Piloten Schluss war. Bastianini startete nur von P15. Eine seiner berühmten Aufholjagden war also nötig. Doch bevor es für 'La Bestia' nach vorne ging, fiel er weitere fünf Ränge zurück auf P20.

Grund dafür war eine Fehlauslösung seines Airbags im ersten Umlauf des Rennens. "Uns war klar, dass es von Startplatz 15 aus ein schwieriger Sonntag wird. Die erste Runde war dann aber sehr eigenartig. Das Motorrad war im Kampf gegen die anderen Jungs sehr nervös und als ich dann in der Zielkurve einen heftigen Wackler hatte, ist mein Airbag explodiert", schilderte Bastianini nach dem Rennen.

Die Airbag-Systeme der MotoGP-Fahrer erkennen über mehrere Lagesensoren, wenn es zu einer für den Fahrer potenziell gefährlichen Situation wie einem Highsider kommt. Wird der Fahrer bei einem Rutscher aus dem Sattel katapultiert, kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass das Airbag-System diesen Moment falsch interpretiert und es zu einer Auslösung kommt, obwohl der Fahrer einen Sturz vermeiden kann.

Am Ende schaffte es Bastianini noch in die Führungsgruppe, Foto: LAT Images
Am Ende schaffte es Bastianini noch in die Führungsgruppe, Foto: LAT Images

"Ich bin dann anderthalb Runden mit dem ausgelösten Airbag gefahren und habe viele Positionen verloren", erklärte Bastianini. Als dem Airbag nach und nach wie üblich wieder die Luft ausging, machte der Gresini-Pilot Position um Position gut. In der Schlussphase hatte es Bastianini wieder in die sieben Mann starke Führungsgruppe geschafft. "Ich habe da sogar noch kurz mit dem Podium spekuliert und konnte Martin, Marini und Aleix überholen. Meine schlechte Startposition hatte mein Rennen aber zu sehr beeinflusst."