Auch wenn Francesco Bagnaia mit dem dritten Startplatz zwei Konkurrenten vor sich stehen hat, geht er optimistisch in den Grand-Prix am Sonntag: "Ich bin zufrieden mit heute. Zu Beginn des Qualifyings hatte ich etwas Probleme mit dem ersten Hinterreifen. Ich hatte keine gute Rundenzeit und hatte mit der Traktion zu kämpfen." Aus diesem Grund wählte der Italiener bei seinem nächsten Versuch eine andere Herangehensweise: "Ich habe versucht eine konkurrenzfähige Runde zu fahren, die auch sicher war. Meine erste Runde war nicht gut, deshalb war es wichtig diese Runde zu beenden." Er habe zwar etwas Zeit im dritten Sektor verloren, aber dennoch sei er sehr glücklich mit dem Qualifying.

Kampfansage von Marco Bezzecchi

Bagnaia sieht sich selbst in einer guten Position für das Rennen morgen, denn das Training am Morgen sei sehr gut verlaufen: "FP4 war sehr wichtig für uns. Wir haben einen sehr guten Job gemacht." Besonders optimistisch stimmt ihn die Konstanz seiner Desmosedici. Auch auf sehr alten Reifen konnte er konstante Runden abspulen: "Der Verschleiß am Hinterrad ist zwar hoch, aber die Performance ist trotzdem geblieben. Ich habe nur zwei Zehntel auf meine beste Runde verloren auf Reifen, die schon 26 Runden alt waren. Ich kann in den letzten Runden sehr konstant sein", sieht der Vize-Weltmeister des Vorjahres seine Chance gegen Rennende. "Aber das Rennen ist immer anders als FP4", relativiert er dann aber noch. Dennoch habe man über das Wochenende auch das Problem aus Japan lösen können. Dort hatte sich Bagnaia über ein seltsames Beschleunigungsverhalten seines Motorrads beschwert. "Das wird ein Schlüssel für morgen sein", denn in Japan habe er deshalb zu viel Zeit zu Rennbeginn verloren.

Wie Bagnaia in der Pressekonferenz erzählt, hat ihm Polesitter Marco Bezzecchi schon eine Kampfansage gemacht. "Das Erste, was er zu mir im Parc Fermé gesagt hat, war 'Ich werde dich schlagen!'", erzählt der Ducati-Werksfahrer über seinen Kollegen aus der VR46-Akademie, mit dem er sich auch sonst bei allem Möglichen messe. "Egal ob im Fitnessstudio oder bei all dem Training, wir scherzen immer, wer der Beste ist. Heute war er der Beste", freut er sich mit seinem Landsmann.

Bagnaia: Können auch im Regen konkurrenzfähig sein

Selbst möglicher Regen im Rennen am Sonntag bremst Bagnaias Optimismus nicht. Und das obwohl sich der Ducatisto in dieser Saison im Regen häufig schwertat, man denke nur an das Qualifying in Motegi oder das Rennen in Mandalika zurück. "Ich hoffe zwar, dass wir morgen trockene Bedingungen haben werden, aber mit dem Fortschritt, den wir gestern und heute am Vorderreifen gemacht haben, glaube ich, wir können auch im Regen konkurrenzfähig sein", erklärt er.

Als dritte Ducati von sechs in den Top-7 darf die Frage erlaubt sein, warum den Ducatis im Qualifying niemand etwas vormacht. Bagnaia, der die Wertung für den BMW M Award für den besten Qualifier anführt, hält dafür nicht in erster Linie das Motorrad aus Borgo Panigale für verantwortlich, sondern die acht Fahrer des Motorrads, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen antreiben würden. "Es ist bekannt, dass die Ducati-Fahrer großartig auf der Zeitenjagd sind, schon in der Moto2 und Moto3, und sicherlich hilft uns auch das Bike, so konkurrenzfähig zu sein, aber aufgrund all dieser Fahrer bei Ducati, können wir unser Potenzial anheben und uns gegenseitig in jeder Session pushen."