Francesco Bagnaia setzt seinen Erfolgslauf der letzten Wochen auch in Japan fort. Der Ducati-Pilot fuhr am Freitag in der einzigen Trainingssession des Tages auf Platz zwei, wobei er nur 0,028 Sekunden auf seinen Teamkollegen Jack Miller verlor. Es deutet viel darauf hin, dass das WM-Pendel in Japan weiter in Richtung des 25-jährigen Italieners ausschlägt. Furcht bereitet einzig der drohende Regen.

"Zu Beginn der Session hatte ich etwas zu kämpfen. Wir mussten einiges am Bike verändern, weil es nach drei Jahren Abwesenheit [vom Japan-GP] noch nicht konkurrenzfähig genug eingestellt war. Im dritten Run war ich dann sehr schnell und konstant, das freut mich. Die Zeitenattacke lief auch gut", fasste Bagnaia den Trainingstag zusammen.

So gut in das Wochenende starten zu können, hatte er nicht erwartet. Schließlich verfügt er kaum über MotoGP-Erfahrungen auf dem Twin Ring Nahe Motegi. In den vergangenen beiden Jahren musste der Japan-GP aufgrund von COVID-19 bekanntlich abgesagt werden, weshalb sich Bagnaia nur auf seine Rookie-Saison 2019 berufen kann, in der er noch auf 2018er-Material unterwegs war.

Bagnaia: Große Unterschiede zwischen 2019 und 2022er-Bike

"Es hat sich verdammt viel verändert. Ich kann viel härter bremsen und habe meine beste Rundenzeit aus 2019 schon im zweiten Run deutlich unterboten", beschreibt Bagnaia. Damals gelang ihm im Qualifying eine Rundenzeit von 1:47.594 Minuten - eine Marke, die er drei Jahre später bereits am Freitag um mehr als drei Sekunden unterbieten konnte. In der finalen Phase von FP1 schrieb der Italiener eine Rundenzeit von 1:44.537 Minuten an.

Einen großen Anteil daran besitzen auch die Ride-Height-Devices, die sich 2019 noch in den ersten Schritten der Entwicklung befanden. Sie sind für eine Strecke wie Motegi mit vielen harten Bremszonen und Beschleunigungsphasen wie gemacht: "Sie machen einen rießigen Unterschied, du kannst viel besser beschleunigen."

Sorgen bereitet Bagnaia aktuell einzig ein Blick auf den Wetterradar, denn für Samstag ist Regen angekündigt. Auf nasser Strecke fühlt sich der Ducati-Pilot alles andere als wohl. "Ich bin [in diesen Bedingungen, Anm.] sicher nicht der Schnellste", bestätigt er. "Wenn ich um die WM kämpfen will, muss ich das aber sein. Unser Paket gehört im Regen zu den besten. Ich werde daher versuchen, trotzdem an der Spitze dabei zu sein."