Am Ende des ersten und einzigen MotoGP-Trainings am Freitag lag Aleix Espargaro auf dem vierten Rang der Zeitenliste - ein zufriedenstellendes Ergebnis für den WM-Anwärter. Doch ehe ihm das gelang, mussten sich er und sein Aprilia-Team in Motegi erst einmal zurechtfinden.

Zuletzt war die MotoGP ja 2019 in Japan zu Gast gewesen, in den vergangenen beiden Jahren musste das Rennen coronabedingt abgesagt werden. In diesem Zeitraum änderten sich die Motorräder der Königsklasse massiv. Ein neuer Hinterreifen sorgte für eine geänderte Dynamik in der MotoGP, die Aero-Pakete veränderten sich massiv und Ride-Height-Devices hielten Einzug. Ein Wandel, der alle Hersteller betrifft. Noch mehr aber Aprilia, wo man sich in den letzten Jahren vom Nachzügler zu einem der erfolgreichsten Teams der Königsklasse wandelten.

"Wir waren in den ersten Runs bei der Kraftübertragung und der Elektronik weit vom Maximum entfernt", erklärte Aleix Espargaro. "Ich war ziemlich verärgert, aber die Ingenieure haben mir erklärt, dass sie ihr Bestes gegeben haben, die Information von 2019 auf das 2022er-Bike anzuwenden. Es ist jedoch unglaublich, wie sehr sich das Bike verändert hat und wie viel mehr Power wir haben. 2019 waren Wheelys auch noch ein großes Problem, jetzt ist das nur noch halb so schlimm."

Die Aprilia RS-GP des Jahrgangs 2022 hat mit ihrer Vorgängerin von 2019 kaum noch etwas gemeinsam. "Ich weiß nicht, ob euch Romano (Technikchef Albesiano, Anm.) dazu genauere Informationen geben kann, aber wenn man die Geometrie und die Abmessungen der Motorräder übereinanderlegt, dann ist das, als würde man ein Motocrossbike mit einer MotoGP-Maschine vergleichen. Es ist völlig anders."

So sah die Aprilia RS-GP in Japan 2019 aus, Foto: Aprilia
So sah die Aprilia RS-GP in Japan 2019 aus, Foto: Aprilia

Espargaro gab einige Beispiele für die Veränderungen: "Das Motorrad war früher extrem hoch und der Motor sehr weit oben verbaut. Jetzt ist das Bike viel länger und dann kommt noch die gesamte Aerodynamik hinzu. Die Kraftübertragung ist besser. Das Drehmoment ist ganz anders. Da ist es normal, dass die Abstimmung schwierig ist. Am Ende der Session war es dann aber schon ziemlich gut."