Dass der Red Bull Ring Ducati-Land ist, stellte der italienische Hersteller aus Borgo Panigale am Trainingsfreitag der MotoGP zum Österreich-GP 2022 einmal mehr unter Beweis. Johann Zarco sicherte sich die Tagesbestzeit, Jack Miller dominierte das 1. Freie Training. Nach FP2 liegen gar sieben Ducatisti in den kombinierten Top Acht.

Einzig Fabio Quartararo konnte diese Dominanz am Freitag durchbrechen. Der Yamaha-Star sortierte sich mit lediglich 40 Tausendstelsekunden Rückstand auf die Zarco-Bestzeit auf dem vierten Platz ein, direkt vor WM-Rivale Francesco Bagnaia. Der Franzose scheint aktuell der einzige Fahrer zu sein, der es am Red Bull Ring mit den Roten aufnehmen kann - aber kann er am Sonntag auch ein Wort um den Sieg mitreden?

"Ich bin meine schnellsten Zeiten gleich in Runde drei und vier gefahren, wir haben also noch Luft nach oben", macht Quartararo Hoffnung. "Wir wissen, dass unsere Pace sehr gut war, aber wenn wir alleine fahren, ist unsere Pace immer gut." Im Rennen ändere sich das Bild dann aber, erinnert er.

Neue Schikane: Vorteil für Yamaha und Quartararo

Im Verkehr kann der amtierende Weltmeister seine Stärken bekanntlich nicht ausspielen. Die Yamaha M1 neigt in solchen Situationen zur Überhitzung der Reifen, wodurch Überholen nahezu unmöglich wird und die Rundenzeiten in den Keller gehen. Um seine Pace nutzen zu können, müsste Quartararo also vorneweg fahren können. Das erscheint ob des Yamaha-Topspeed-Nachteils und der zahlreichen langen Geraden des Red Bull Rings allerdings unwahrscheinlich.

MotoGP-Layout in Spielberg: Neue Schikane, neue Gefahren?: (09:28 Min.)

Gelegen kommt dem Franzosen deshalb die neue Schikane, die zwischen den Kurven 1 und 3 ergänzt wurde, um die Sicherheit der Fahrer auf der Strecke zu erhöhen. Dadurch wurde die längste Vollspeed-Passage des Kurses entfernt. "Für uns ist es so besser, im ersten Sektor sind wir jetzt Zweitschnellster", bestätigt er.

Ob diese Änderung im Streckenlayout aber ausreichen wird, um die Ducati in Österreich endlich einmal schlagen zu können? Quartararo will sich nicht festlegen: "Ich denke, der beste Weg ist, darüber nicht nachzudenken und mich einfach ans Limit zu pushen."