Scheitert die MotoGP erneut mit einer Rückkehr nach Ungarn? Bislang wurde dort zwei Mal ein Event der Motorrad-Weltmeisterschaft ausgetragen, 1990 und 1992 jeweils am Hungaroring in Budapest. 2009 war ein Grand Prix auf dem Balatonring geplant, die Strecke wurde aber nie fertiggestellt und das Projekt schließlich für gescheitert erklärt.

Anfang 2019 kündigte MotoGP-Promoter Dorna einen neuen Versuch in Ungarn an. Wieder war ein neues Rennstreckenprojekt involviert, dieses Mal vor den Toren von Debrecen im Osten des Landes. Um rund 150 Millionen Euro aus öffentlichen Geldern sollte dort ein hochmoderner Komplex entstehen, auf dem man vorerst fünf Grands Prix von 2022 bis 2026 geplant hatte. Aus der Premiere 2022 wurde nichts, als neues Ziel wurde 2023 ausgegeben.

MotoGP in Ungarn: So soll die neue Strecke aussehen (04:29 Min.)

Doch auch dieser Plan wird nicht aufgehen. Das Projekt wurde seit der Bekanntgabe zwischen unterschiedlichen Ministerien hin- und hergeschoben. Auch das für den Bau verantwortliche Unternehmen wechselte in der Zwischenzeit. Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage hat die ungarische Regierung ihre öffentlichen Ausgaben deutlich reduziert. Mehr als zwei Milliarden Euro sollen so eingespart werden.

Ein Rennen 2023 wird es nicht geben, darüber wurde Promoter Dorna bereits informiert. Bislang ist noch nicht einmal die Akquise der gut 500 Hektar Land und die Entschädigung für die bisherigen Grundbesitzer abgewickelt. Erdarbeiten könnten frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2022 beginnen, der eigentliche Bau Anfang 2023. Mit einer Fertigstellung wird nicht vor Sommer 2024 gerechnet.

Wie ungarische Medien berichten, soll mittlerweile auch wieder mit einer Rückkehr an den Hungaroring geliebäugelt werden. Die Strecke müsste für die MotoGP zwar adaptiert werden, der finanzielle Aufwand würde aber deutlich geringer ausfallen als beim Neubau in Debrecen.