Es war ein zahmes Rennen, das Marc Marquez am Sonntag in Mugello zeigte. Angriffe gegen die direkt vor ihm fahrenden Miguel Oliveira und Takaaki Nakagami ersparte er sich in der Schlussphase. Ein logischer Zugang, war es für Marquez ja möglicherweise der letzte Grand Prix des Jahres. Am Dienstag geht es für die erneute Oberarmoperation in die USA, die Zwangspause soll mehrere Monate dauern. Ein paar Punkte mehr oder weniger spielen da keine Rolle.

"Ich habe die Zusage für die Operation am Freitag erhalten. Wäre es Mittwoch oder Donnerstag gewesen, wäre ich gar nicht gestartet", so Marquez. "Es war ein extrem hartes Wochenende. Physisch sind das in dieser Saison eh alle, aber hier war es auch mental heftig. Ich hatte Probleme, die Konzentration zu behalten." Honda überließ Marquez die Entscheidung über eine Fortsetzung des Wochenendes. Seine Antwort war klar: "Ich fahre für euch!" Unnötiges Risiko ging Marquez aber laut eigener Aussage nicht ein und versuchte stattdessen, möglichst gutes Feedback zu liefern.

Nun verschiebt sich der Fokus von der Rennstrecke in den Operationssaal. Am Dienstag geht es für Marquez in die USA, wo der Eingriff stattfinden wird. Das vorhandene Material wird entfernt, der Knochen durchtrennt und neu verbunden, um eine korrekte Haltung zu ermöglichen. Die weitere Behandlung soll bei Marquez' Ärzteteam in Madrid stattfinden.

Einen Rückkehrzeitpunkt will und kann der MotoGP-Superstar aktuell noch nicht nennen: "Das war auch eine meiner ersten Fragen an die Ärzte: 'Wann kann ich wieder fahren?' Sie haben mir gesagt: 'Wenn du mit dieser Einstellung kommst, dann kannst du gleich zuhause bleiben.'" Marquez wird sich also einmal mehr in Geduld üben müssen.

Wann Marquez zurückkehren wird, weiß niemand, Foto: LAT Images
Wann Marquez zurückkehren wird, weiß niemand, Foto: LAT Images

"Diese Operation ist die richtige Entscheidung", ist er dennoch überzeugt. "Es geht ja gar nicht darum, wieder zu siegen. Es geht einfach darum, wieder Spaß zu haben und ein normales Leben führen zu können. Ich will normal trainieren und nicht ständig Schmerzmittel nehmen. Aktuell bin ich extrem beeinträchtigt. Nach einem Grand Prix kann ich zwei bis drei Tage gar nichts tun. Dann kann ich wieder trainieren, aber auch nur mit vielen Physio-Einheiten und Schmerzmitteln. So kann es nicht weitergehen. Das hätte ich mental höchstens noch ein oder zwei Jahre durchgehalten."