Als 'Flying Frenchman' wird Johann Zarco gerne bezeichnet. Am Freitag machte er ausgerechnet vor Heimpublikum in Le Mans seinem Spitznamen alle Ehre. Er flog zusammen mit seiner Ducati einige Meter über die Strecke und sorgte so für eine geniale Show-Einlage.

Zarco verlor im 2. Freien Training in der extrem schnellen Kurve eins etwas die Kontrolle über seine Maschine und kam deshalb in Turn 2 von der Strecke ab. Der Pramac-Pilot raste mit hoher Geschwindigkeit durch das Kiesbett und schoss in Turn 3 wieder zurück auf den Kurs. Am Übergang von Kies zu Asphalt wurde Zarco in die Luft katapultiert, landete seinen Stunt aber problemlos.

"Wir hatten gerade Veränderungen am Motorrad vorgenommen, die mir ein besseres Gefühl gegeben und mehr Geschwindigkeit in Turn 1 erlaubt haben", erinnerte sich Zarco später. "In diesem Fall war ich aber zu schnell. So bin ich ungefähr einen Meter neben der Ideallinie angefahren und bei diesen Geschwindigkeiten werden dann aus einem schnell zehn Meter. Da musste ich geradeaus fahren und bin mit rund 300 km/h in das Kiesbett gerast."

Dort baute Zarco kaum Geschwindigkeit ab. Dafür hatte er eine Erklärung parat: "Ich hatte erwartet, dass das Bike im Kies relativ stabil bleibt. Es hat aber stark zu wackeln begonnen, also habe ich wieder Gas gegeben, um es zu stabilisieren. Dadurch bin ich dann so weit gesprungen. Ich hatte Angst, dass ich aus dem Sattel geworfen werde, aber zum Glück ist alles gut gegangen."

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So konnte Zarco am Ende der Session noch zulegen, fuhr in seinem letzten Umlauf persönliche Bestzeit und landete schließlich auf Rang vier, nur 0,360 Sekunden hinter Spitzenreiter Enea Bastianini.