Hinter Marc Marquez liegen zwei harte Jahre. Eine schwere Oberarmverletzung und die zwischenzeitliche Rückkehr von Sichtproblemen warfen ihn weit zurück, von den letzten 38 MotoGP-Rennen verpasste der achtfache Champion die Hälfte (19 Grands Prix). Zwar blieb Marquez seit seinem Comeback in Austin Anfang April vom Pech verschont, von 100-prozentiger Fitness ist er aber weiterhin weit entfernt.

Das führte nun dazu, dass der Honda-Star seine Herangehensweise an ein MotoGP-Rennwochenende komplett verändert hat. "Letztes Jahr habe ich Erfahrungen gesammelt. In diesem Jahr gehe ich die Wochenenden so an, dass ich mir möglichst viel Energie für den Sonntag aufspare", erklärte Marquez nach dem Rennen in Jerez.

Marc Marquez: Momentan nicht fähig, um Titel zu kämpfen

So versuche er derzeit, am Trainingsfreitag seinen Rhythmus mit möglichst geringem Energieeinsatz zu finden und am Samstag - sowohl im Qualifying als auch in FP3 - lediglich einzelne Push-Runden zu fahren. "Es ist hart, so zu arbeiten", weiß Marquez, "aber so fühle ich mich am Sonntag einfach besser. Im Rennen kann ich dann alles geben." In Jerez reichte es mit dieser Herangehensweise immerhin zu Platz vier, das Podium verpasste er nur knapp.

"Auf diese Weise kann ich die Rennwochenenden überstehen und gute Resultate erzielen", bestätigt Marquez selbst. "Jetzt war es Platz vier. In der Vergangenheit hätten wir gesagt, dass das kein gutes Resultat ist, aber jetzt ist es eines", glaubt er. "Im Moment sind wir einfach nicht in der Lage, um den Titel zu kämpfen. Es gibt zwei Fahrer, die viel schneller sind als alle anderen: Fabio [Quartararo] und Pecco [Bagnaia]."

Eben diese beiden waren es auch, die in Jerez um den Rennsieg kämpften. Letztlich setzte sich Bagnaia knapp vor Quartararo durch. Marquez fehlten rund 12 Sekunden auf die Beiden, in Portimao kam er noch mehr als 16 Sekunden hinter Rennsieger Quartararo ins Ziel. "Wir kommen näher und näher", glaubt der Spanier deshalb, "aber wir wissen immer noch nicht, in welche Richtung wir mit diesem Motorrad gehen müssen. Es gibt noch viel zu verstehen."